Ihre gute Laune ist ansteckend. Es wundert nicht, dass es im Hotel Saalbacher Hof eine "Happyness"-Beauftragte gibt. Isabella Dschulnigg-Geissler und ihr Mann Christian haben sich dem Glück ihrer Mitarbeiter verschrieben, seit 2011 beschäftigen sie sich intensiv damit, haben das Projekt "Dreamwork" ins Leben gerufen. "Unser Traum war ein mitarbeitergeführtes Hotel. Das funktioniert schon sehr gut. Wir kümmern uns um die Mitarbeiter und führen Workshops mit den Gästen durch" - etwa Meditation, Kräutersalz herstellen, eine Geschichtsführung. Den "Grünen Smoothie"-Workshop müssten sie im Winter eher mit "Anti-Hangover"-Argument anpreisen.
Die Unternehmerin mischt seit heuer in der Geschäftsführung der Saalbacher Bergbahnen in einer Männerdomäne mit, will für Impulse sorgen, speziell die weitere Belebung des Sommertourismus forcieren. Sie schreckt nicht davor zurück, ihre Meinung kundzutun. So habe sie sich klar gegen Windkraft in Saalbach ausgesprochen - was die Hinterglemmer vorhaben (es werden Messungen durchgeführt), könne sie nicht beurteilen.
Lieber sind ihr die Schneekanonen. "Das Surren, wenn sie wieder laufen, ist ein beruhigendes Gefühl." Wobei sie heuer auch an reichlich Naturschnee glaubt. Und an einen erneuten Gästerekord? "Das Niveau ist hoch. Aber es schaut wieder vielversprechend aus. Die Buchungslage zum aktuellen Zeitpunkt ist besser als im Vorjahr."
Dschulnigg-Geissler leitet das lokale Bildungswerk, hält Vorträge zum Thema Mitarbeiter-Zufriedenheit, ist Obfrau-Stellvertreterin von "Komm-Bleib", engagiert sich in der Kunst- und Kulturszene - unter anderem mit dem Künstlersymposium. "Auch die Funktion als Landes-Kulturreferentin wurde mir angeboten, ich habe dankend abgelehnt." Erst kürzlich hätten sie und ihr Mann nicht Nein sagen können, als Tourismusministerin Elisabeth Köstinger ein 34-köpfiges Expertengremium für den neuen "Plan T - Masterplan für Tourismus" suchte.
Die Ideen gehen nicht aus. "Unser Antrieb ist die Vision, den Tourismus zum attraktiven Arbeits- und Lebensraum zu machen. Wir haben seit einigen Jahren kein Problem, Mitarbeiter zu finden. Immer mehr Leute sind auf uns zugekommen und haben gefragt, was wir machen, warum es bei uns funktioniert. Funktionieren darf es gerne woanders auch." So wurde vor zwei Jahren der Grundstein für das digitale Tool "DOODs" (Alle Infos: www.doods.team) gelegt. Die Testphase ist bald beendet, 2019 soll der Launch folgen. "Wir wollen jedes Unternehmen ab 15 Mitarbeitern ansprechen. Es ist ja nicht nur im Tourismus so, dass sich Führungskräfte oft ihrer Verantwortung nicht bewusst sind."
Eine bewährte Methode im Saalbacher Hof: Mitarbeiter können "Lässig"-Karten verteilen und sich gegenseitig bestärken. Spitzenreiter war zuletzt der Hausmeister.