Aufmerksame Anrainer werden sich in der Nacht auf Donnerstag vermutlich gewundert haben: Stundenlang kreiste ein kleines Flugzeug im Zickzack-Muster über der Stadt Salzburg und sorgte dabei für die ein oder andere schlaflose Nacht. Tobias Neugebauer vom Informationszentrum der Stadt Salzburg konnte das Rätsel auf SN-Anfrage lösen: "Es handelte sich um sogenannte Thermal- und Hyperspektralflüge", erklärt Neugebauer: "Das Flugzeug maß die Oberflächentemperatur an verschiedenen Punkten in der Stadt, um herauszufinden, wo es auch noch in der Nacht besonders heiß ist." Bereits am Mittwochnachmittag hätten erste Flüge stattgefunden. Diese Daten werden dann mit jenen aus der Nacht verglichen. So könne man feststellen, an welchen Plätzen sich die Hitze besonders lange speichert und wo es wiederum schneller abkühlt.
Nächtlicher Zickzack-Flug über Salzburg: Stadt und Land identifizieren Hitze-Hotspots
Wo in der Stadt Salzburg ist es besonders heiß? Und wo kühlt es schneller wieder ab? Das versuchen Stadt und Land Salzburg mit nächtlichen Flügen über dem Stadtgebiet herauszufinden. Einer dieser Flüge fand in der Nacht auf Donnerstag statt.


Daten sollen Basis für künftige Stadtplanung sein
Der nächtliche Flug in der Nacht auf Donnerstag dauerte mehrere Stunden. Von etwa zwei Uhr bis kurz vor Sonnenaufgang um sechs Uhr war das Flächenflugzeug unterwegs. Die erhobenen Daten werden nun ausgewertet. Sie seien eine wertvolle Basis für politische Entscheidungen in der Zukunft - vor allem, was Stadtplanung und Begrünung betreffe, erklärt Neugebauer.
Weil am Salzburger Flughafen von 23 Uhr bis 6 Uhr Nachtruhe herrscht, sei die Maschine in Nürnberg gestartet und gelandet, bestätigt Flughafensprecher Alexander Klaus den SN. Ursprünglich sollten die Flüge schon im Juli stattfinden, doch wegen der langen Regenphase machte das keinen Sinn. Die Kosten für die Flüge werden zu gleichen Teilen von Stadt und Land Salzburg getragen.
Dankl: "Können mit Begrünung und Kühlung Abhilfe schaffen"
Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl (KPÖ), ressortverantwortlich für das Amt für Vermessung und Geoinformation, kündigte vor wenigen Wochen in einer Aussendung an, die erhobenen Daten in politische Entscheidungen einfließen lassen zu wollen: "Die Salzburger und Salzburgerinnen spüren an Hitzetagen selbst, wo es besonders heiß ist, aber die Politik braucht immer Daten und Fakten als Grundlage. Da helfen diese Flüge, um Hitzeorte zu identifizieren, um dann in den betroffenen Stadtteilen mit Begrünung und mit Kühlung eine Abhilfe zu schaffen."