SN.AT / Salzburg / Chronik

Naturfreunde fordern sichere und legale Mountainbikestrecken in Salzburg

Radfahren und Mountainbiken erleben einen Boom, doch wo sollen Einheimische und Urlauber fahren? Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, erneuern die Naturfreunde eine langjährige Forderung.

Mountainbiken liegt im Trend.
Mountainbiken liegt im Trend.
Naturfreunde-Vorsitzende Sophia Burtscher.
Naturfreunde-Vorsitzende Sophia Burtscher.

Immer mehr Menschen steigen aufs Rad - dazu tragen nicht zuletzt die E-Bikes bei, die Bevölkerungsschichten in Bewegung bringen, die es ohne Elektroantrieb nicht auf einen Berg schaffen würden. Der positive Effekt für die Gesundheit hat aber auch eine Schattenseite: Den Radfahrerinnen und Radfahrern geht der Platz aus. Das betrifft sowohl die Radweginfrastruktur in der Stadt Salzburg, entlang der Salzach, als auch jene auf den Bergen.

Unterschiedliche Rechtslage in Bayern

Anders als in Bayern sind in Salzburg nämlich Forstwege für Radfahrerinnen und Radfahrer grundsätzlich gesperrt. Um sie freizugeben, braucht es die dezidierte Einwilligung der Grundbesitzer.

In Bayern hingegen ist das Mountainbiken auf Forstwegen grundsätzlich erlaubt. Nach Prüfung können ungeeignete Wege von den Naturschutzbehörden gesperrt werden.

Alpinvereine fordern seit Langem eine Freigabe

Auch im Herbst erfreut sich das Mountainbiken noch großer Beliebtheit. Die Naturfreunde erneuern daher eine ihrer langjährigen Forderungen: "Viele Forststraßen im Land werden mit öffentlichen Geldern gebaut oder mitfinanziert. Dieses Straßennetz soll auch Radfahrern offenstehen. Speziell dort, wo Forststraßen breit genug für Autos oder Lkw sind", betont Sophia Burtscher, die Landesvorsitzende der Naturfreunde Salzburg. Was bei den Nachbarn in Deutschland, der Schweiz oder Italien möglich sei, müsse auch in Österreich gehen.

Auch der Alpenverein hat ein Positionspapier veröffentlicht: Mountainbiken eröffne große Chancen für Gesundheit und Naturerlebnis. Die Klimakrise sei ein weiteres starkes Argument, diesen Trend zu fördern.

Kritik: Sperre statt Öffnung

Burtscher kritisiert auch eine gewisse Doppelmoral: "Salzburg positioniert sich als Sportland, doch Radfahrerinnen und Radfahrer stoßen auf viele Hürden. Statt der großen Nachfrage gerecht zu werden und mehr Strecken zu öffnen, werden Straßen gesperrt." Es gebe vor allem im Zentralraum zu wenige legale und sichere Strecken.

Keine generelle Öffnung der Wälder gefordert

Eine generelle Öffnung der Wälder schließen die Naturfreunde aus. Burtscher betont: "Wir wollen ein faires Miteinander von Fußgängerinnen, Waldarbeitern und Bikerinnen." Deshalb fordere man bei der Öffnung bestehender, breiter Forstwege auch klare gesetzliche Bestimmungen, etwa bei der Haftung. Das Öffnen bestehender, breiter Forststraßen muss durch klare gesetzliche Bestimmungen, etwa bei den Haftungsregelungen, begleitet werden.