Matura und zusätzlich eine Berufsausbildung zur Pflegefachassistenz (PFA) - die österreichweit ersten 14 Absolventinnen und Absolventen dieses neuen Schultyps erhielten jetzt ihre Maturazeugnisse. Im Herbst 2020 haben sie begonnen, im Alter von 14 Jahren ihre Oberstufe zu absolvieren.
Pflegeausbildung verbessert berufliche Chancen
In den fünf Jahren am "Multi" wurden sie neben den allgemeinbildenden Fächern auch von Lehrpersonen der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Bildungszentrum der Salzburger Landeskliniken an das Thema Pflege altersentsprechend herangeführt. "Es ist eine spezielle Herausforderung, so junge Menschen an die schwierigen Themen heranzuführen, die der pflegerische Alltag mit sich bringt. Durch das besondere Fingerspitzengefühl unserer Pädagogen ist es aber gelungen, die ersten 14 Absolventen auf den beruflichen Alltag als Pflegefachassistenten optimal vorzubereiten", sagt Direktor Markus Widlroither.
Krankenpflegeschule startet PFA-Ausbildung
Zusätzlich wurde im Rahmen der Kooperation zwischen SALK und Multiaugustinum auch eine dreijährige Teilzeitausbildung zur PFA durch die Krankenpflegeschule am Standort im Lungau begonnen. "Unsere ersten Maturanten haben sechs Praktika absolviert und die Rückmeldungen von den Praktikumsstellen waren hervorragend.
Pflegekräfte verstärken Gesundheitssektor
Besonders erfreulich ist, dass alle 14 im Gesundheitsbereich bleiben möchten. Der Großteil wird die geschaffene Möglichkeit in Anspruch nehmen, in das dritte Semester des Bachelorstudiums für Gesundheits- und Krankenpflege an der FH Salzburg einzusteigen und somit bereits in zwei Jahren ihr Bachelorstudium abschließen zu können", sagt Widlroither. Derzeit bildet das Multiaugustinum im Schulzweig HLPS 63 Personen aus. "Im Langzeitpflegebereich gibt es landesweit sehr hohen Personalbedarf. Im Akutbereich sind wir auf einem sehr guten Weg. Der Lungau ist mit Pflegekräften eigentlich gut versorgt. Die Maßnahmen beginnen jetzt zu wirken", sagt Markus Widlroither im LN-Gespräch.
Soziale Ausbildung expandiert österreichweit
Die als Schulversuch begonnene Ausbildung wurde bereits im Jahr 2023 in das Regelschulwesen überführt und soll bis 2030 auf 8000 Ausbildungsplätze österreichweit ausgerollt werden. "Durch diesen Schulzweig ist es nun möglich, in der Oberstufe auch eine soziale Ausbildungsvariante zu wählen."