Auf der Anklagebank saß ein 35-jähriger Strafhäftling mit italienischer und österreichischer Staatsbürgerschaft. Vorwurf: Er soll im Jänner dieses Jahres in der Justizanstalt Salzburg seinem damaligen Zellengenossen gegenüber wiederholt Adolf Hitler glorifiziert und positiv über den Nationalsozialismus gesprochen haben. Konkret soll er laut Anklage zu dem Zellengenossen - einem Afghanen, der unter anderem wegen Suchtgifthandels einsaß - immer wieder gesagt haben, dass Hitler ein guter Mann gewesen sei. Wenn der Führer noch leben würde, wäre in Österreich vieles besser.
Der Angeklagte, brisanterweise schon zwei Mal am Landesgericht Innsbruck wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt, wies die Vorwürfe des Ex-Mithäftlings energisch zurück: "Ich habe das nie gesagt zu ihm. Diese Behauptungen hat er nur gemacht, weil er verlegt werden wollte - und das ist ihm dann auch gelungen."
Obwohl er die Zeugenladung bekommen hatte, blieb der Afghane am Mittwoch dem Prozess unentschuldigt fern - und erhielt dafür eine Ordnungsstrafe. Die Geschworenen sprachen den Italo-Österreicher letztlich mit 5:3-Stimmen vom Vorwurf der Wiederbetätigung frei. Der Freispruch ist bereits rechtskräftig.