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"Obacht, Bayern!": Historische Humor-Postkarten sind im Kloster Seeon ausgestellt

Als die Postkarte im 19. Jahrhundert ihren Siegeszug antrat, verbreitete sich schnell das Klischee vom schuhplattelnden, jodelnden, Bier saufenden, bauernschlauen oder raufenden Bayern in Lederhosen.

Dackel in Tracht: Postkarte von Paul Otto Engelhard, erschienen um 1905 im Verlag Ottmar Zieher.
Dackel in Tracht: Postkarte von Paul Otto Engelhard, erschienen um 1905 im Verlag Ottmar Zieher.

Dietlind Pedarnig, Lektorin im Allitera-Verlag in München, trug 1700 historische Abbildungen mit dem "Bayern-Klischee" zusammen und veröffentlichte diese im vergangenen Monat im Buch "Obacht, Bayern! Ein Land und sein Klischee in historischen Humorpostkarten".

Eine Begleitausstellung im Mesnerhaus bei Kloster Seeon zeigt eine Auswahl dieser historischer Humorpostkarten (1870 bis 1945) und deckt Zusammenhänge von aktueller Brisanz auf.

Die erste deutsche Postkarte ging im Jahr 1870 auf Reisen. Zur Blütezeit um 1900 verschickten die Deutschen jährlich rund eine Milliarde Postkarten. Als Verkaufsschlager entpuppte sich mit der Zeit das Genre der sogenannten Humor-(auch Scherz- oder Jux-)karten. Bayerische Verlage machten mit Darstellungen von Bergen, Bier, Dirndl- und Lederhose oder dem Dackel profitable Geschäfte und mit ihnen Illustratoren, Maler und Grafiker.

Die Ausstellung im Mesnerhaus läuft noch bis 15. März 2026. Der Eintritt ist frei.

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