Eine Sieben-Tage-Inzidenz von 3509 und allein 3843 Neuinfektionen von Mittwoch auf Donnerstag sind erneut Höchstwerte für Salzburg seit Beginn der Coronapandemie. Derzeit sind 27.448 Personen aktiv infiziert, das sind rund 4,9 Prozent der Gesamtbevölkerung. Seit Anfang Jänner haben sich rund 143.000 Personen infiziert, das ist ein Viertel aller Salzburgerinnen und Salzburger.
"Die Fallzahlen nehmen nach wie vor besonders im Zentralraum stark zu. Das ist neben den Auswirkungen der Öffnungsschritte auf die bereits stärkere Verbreitung der BA.2-Variante des Coronavirus in dieser Region zurückzuführen. Aber auch im Pongau und Pinzgau gewinnt die Dynamik an Fahrt", fasst Gernot Filipp von der Landesstatistik die aktuelle Coronasituation zusammen.
Im Schnitt 1900 Fälle pro Tag
Seit Jahresbeginn ist das Niveau der Neuinfektionen anhaltend hoch mit im Durchschnitt rund 1900 Fällen täglich. "Seit Beginn der Pandemie wurden mehr als 245.000 positive Fälle registriert, fast 60 Prozent davon, konkret 58 Prozent, in diesem Jahr", sagt Gernot Filipp. Der für die Verbreitung des Virus bedeutende Reproduktionswert liegt bei 1,11. Eine Person steckt also mehr als eine weitere mit dem Coronavirus an.
Die Entwicklung seit Mitte Dezember
In Salzburg wurde am Montag, 13. Dezember 2021, mit 100.098 bestätigten Fällen erstmals eine sechsstellige Zahl seit Beginn der Pandemie Mitte März 2020 verzeichnet. 5067 Personen waren aktiv infiziert. Dieser Wert und auch die Sieben-Tage-Inzidenz sollten in den folgenden Tagen deutlich zurückgehen. Doch dann kam Omikron ins Spiel.
Mit dem Jahreswechsel nahm die Entwicklung somit wieder volle Fahrt auf. Feiertagsbedingt sind die Veröffentlichungen des Landes Salzburg um Silvester leider sehr lückenhaft. Gesichert wiedergeben können wir daher nur diese Tage:
Tag | Infektionen gesamt | Infektionen aktiv | Inzidenz |
---|---|---|---|
28. Dezember | 101.848 | 1615 | 167,1 |
29. Dezember | 102.051 | 1644 | 178,2 |
30. Dezember | 102.253 | 1697 | 187,8 |
2. Jänner | 103.497 | 2600 | 348,7 |
3. Jänner | 103.800 | 2836 | 382,9 |
4. Jänner | 104.313 | 3131 | 452,3 |
5. Jänner | 105.900 | 4550 | 694,1 |
6. Jänner | 107.135 | 5660 | 872,8 |
17. März | 245.502 | 27.448 | 3509,1 |
Bemerkenswert ist, dass die Patientenzahlen in den Krankenhäusern nach wie vor stabil sind - wenngleich dies die aktuelle Situation bereits durchaus belastet, wie Gernot Filipp weiter ausführte: "Einerseits durch die Covidpatienten, die natürlich viel mehr Pflegeaufwand bedeuten, und andererseits durch viele Ärzte und Pflegekräfte im Krankenstand."
Nur Kindern gelingt das Freitesten
Zu berücksichtigen sei, dass zur hohen Zahl an Infizierten noch "normale" Krankenstände hinzukämen, erklärte auch Peter Schinnerl, der Leiter des zentralen Covidmanagements des Landes. Die Dauer der Quarantäne von zehn Tagen halte er dabei für weiterhin angebracht. "Ein Freitesten nach fünf Tagen gelingt derzeit nur rund 30 Prozent der Infizierten, das sind aber eher nur die Kinder."
Mit Stand Donnerstagfrüh wurden in Salzburg 112 Personen wegen einer Coviderkrankung stationär behandelt, darunter waren sechs Intensivpatienten. "Der Anstieg der Coronafallzahlen betrifft seit etwa zwei Wochen verstärkt auch höhere Altersgruppen und könnte zeitversetzt zu einem Anstieg der stationären Fälle führen", sagte Filipp. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz sei derzeit aber in der Gruppe der Zehn- bis Vierzehnjährigen zu beobachten.