87 Jahre hat Peter Hohenwarter auf dem Buckel. "Mit dem Gehen hat's mich ein bissl, aber sonst geht's mir gut. Ich bin wunschlos glücklich", sagt der Pisterlbauer.
Arbeit hat er nie gescheut. Auch nicht im Privatleben. Mit seiner Gattin Johanna, die 2012 verstorben ist, zog er neun Kinder groß. "Meine Frau war sehr katholisch, äußerst fleißig und die Ruhe in Person. Wir hatten nie Schwierigkeiten."
20 Jahre lang, von 1969 bis 1989, war Hohenwarter Bürgermeister (ÖVP). An eine Aussage des einstigen Landeshauptmannes Hans Lechner erinnert er sich gern zurück: "Als Peter Hohenwarter Bürgermeister wurde, ist in Weißbach der Frieden eingekehrt". Vor allem politisch habe es vor seiner Zeit viele Querelen gegeben. Sein Ansinnen: "Hören wir auf mit diesem Blödsinn. Mit Ruhe erreicht man mehr." Aber er habe auch laut werden können. "Vor allem bei den Behörden bin ich härter gewesen", sagt Hohenwarter. Das kostet ihn ein verschmitztes Lächeln. Politisch sei er zwar nach wie vor interessiert, "aber überhaupt nicht mehr fanatisch". Das Bürgermeisteramt übt seit 14 Jahren sein Sohn Josef Michael aus. "Weißbach ist gut dran, selbstständig zu sein. Wir haben eine solide Gemeindevertretung, ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden."
In seiner agilen Zeit schwang Peter Hohenwarter gern das Tanzbein, er ist viel geschwommen und war bis vor wenigen Jahren auf Skiern unterwegs. Er schenkte dem Weißbacher Kirchenchor über 40 Jahre seine Bassstimme, war für die Feuerwehr aktiv, Gründungsobmann der Weißbacher Landjugend, 35 Jahre lang Obmann der Einforstungsgenossenschaft und auch die Kameradschaft Weißbach listet ihn als Ehrenmitglied. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem silbernen Ehrenzeichen des Bauernbundes und dem goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich.
Bei der Wahl des Fotomotivs springt Hohenwarter der Pinzgazaun ins Auge, der den Grund von der Straße trennt. "In meinem Leben habe ich Unzählige davon gemacht. Auch diesen hier habe ich selbst gebaut. Der Pinzgazaun ist einfach sehr robust."
Unterwegs ist der Pisterlbauer nach wie vor mit dem Auto ("Das ist mir viel wert"), etwa um nach Lofer oder Saalfelden zu kommen. Und die Almen bezeichnet er als sein "Alles" - auf der Litzl alm und der Wandalm verbringt er gerne Zeit. "Hin und wieder schaue ich auch im Stall nach dem Rechten. Aber ich mische mich nicht groß ein. Hier ist mein Sohn Franz am Werk." Der Herr Altbürgermeister nimmt's eben mit der gewohnten Gelassenheit.