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Polnische Profi-Bande stahl im Flachgau etliche Luxusautos: Sechseinhalb Jahre für einen der Täter

Es war ein hochkrimineller wie spektakulärer Coup einer polnischen Tätergruppe, zu dem es in den frühen Morgenstunden des 20. Oktober 2024 im Flachgau gekommen war.

Der Prozess um die hochprofessionell durchgeführten Luxusauto-Diebstähle wurde in Salzburg verhandelt. Der einzige (bislang) ausgeforschte Täter erhielt lange Haft (Symbolbild).
Der Prozess um die hochprofessionell durchgeführten Luxusauto-Diebstähle wurde in Salzburg verhandelt. Der einzige (bislang) ausgeforschte Täter erhielt lange Haft (Symbolbild).

Zumindest fünf Täter, so die Ermittlungen, drangen damals in einen zentralen Autolagerplatz für aus dem Ausland angelieferte Neuwagen ein; die Bande stahl gleich fünf hochpreisige BMW und Mercedes im Wert von mehr als 500.000 Euro - zwei weitere Luxuswagen im Wert von weiteren 300.000 Euro waren schon zum Abtransport bereit, blieben aber letztlich zurück.

In einem der beiden zurückgebliebenen Boliden blieben jedoch auch DNA-Spuren zurück, die die Ermittler in der Folge zu einem der Täter, einem 46-jährigen Polen, führten. Im April 2025 wurde er gefasst, später ausgeliefert - und am Dienstag saß er nun wegen schweren Einbruchsdiebstahls im Rahmen einer kriminellen Vereinigung vor einem Salzburger Schöffensenat.

Angeklagter wurde über DNA-Treffer ausgeforscht

Gegenüber dem Senat (Vorsitz: Richterin Gabriele Glatz) war der massiv vorbestrafte Pole (insgesamt 13 einschlägige Verurteilungen in seiner Heimat und in Deutschland) grundsätzlich geständig. Die Namen der nicht ausgeforschten Mittäter wollte er aber im Prozess nicht kennen bzw. nennen.

"Die Täter gingen hochprofessionell vor. Sie kundschafteten das Gelände zuvor aus, schnitten gezielt einen Zaun auf und leiteten gekonnt den Alarm um", so Staatsanwalt Robert Holzleitner. Zudem bauten die Profieinbrecher die GPS-Tracker der Limousinen aus , tankten die Autos auf - und fuhren letztlich mit insgesamt fünf Wagen weg.

Ein Mercedes wurde später von den Tätern angezündet

Die fünf tatsächlich gestohlenen, hochpreisigen Neuwagen konnte später wieder aufgespürt bzw. sichergestellt werden. Zum Teil waren die Autos jedoch erheblich beschädigt; einen der Wagen, einen Mercedes im Wert von 108.000 Euro, hatten die Täter angezündet, um Spuren zu verwischen. Das Wrack wurde nahe dem Grenzübergang Suben (OÖ) aufgefunden.

Der Schöffensenat verurteilte den 46-jährigen Angeklagten, der in seiner polnischen Heimat angeblich schon elf Jahre hinter Gittern saß, zu nunmehr sechseinhalb Jahren unbedingter Haft. Nicht rechtskräftig.