In Zeiten von hohen Treibstoffpreisen und zahllosen Baustellen auf den Straßen des Pongaus entwickeln sich Öffis für viele zu einer attraktiven Alternative zum privaten Auto. "Die stärkere Nutzung öffentlicher Verkehrsangebote ist nicht nur ein Phänomen großer Ballungsräume. Auch in den ländlichen Regionen steigen die Fahrgastzahlen stetig an und erleben Sprünge, wenn sich das Verkehrsangebot verbessert", erklärt Klaus Baumgartner, Pressesprecher der ÖBB. Angebote wie das Klimaticket oder die erhöhte Taktung - insbesondere im Ennspongau - würden den Effekt laut den Bundesbahnen weiter verstärken. "Die Fahrgastzahlen entwickeln sich - gerade auch im Ennspongau - sehr zufriedenstellend. Dass die Verbindungen insbesondere an den Haltestationen, die durch bestehende Fernverkehrszüge nicht bedient werden, nun vermehrt genutzt werden, zeigt den großen Bedarf in der Region."
Altenmarkt profitiert von besserer Taktung
In Altenmarkt profitiert man derzeit von der jüngsten Anhebung der Taktung des Bahnfahrplans. Die 3700-Einwohner-Gemeinde verleiht, um Öffis für alle attraktiver zu machen, an ihre Bürger vier Klimatickets, die allesamt sehr gut angenommen werden. "Egal ob Senioren oder junge Familien - das Klimaticket ist eigentlich fast immer ausgebucht", ist man sich bei der Gemeinde einig. Generell sei in Altenmarkt die Bahn zu einer attraktiven Alternative zum Auto geworden. "Seit einigen Tagen spüren wir die Baustellen auf der Autobahn nach Salzburg extrem", hebt Altenmarkts Bürgermeister Rupert Winter hervor. "Wenn man regelmäßig nicht rechtzeitig zu Terminen erscheinen kann, weil auf der Straße alles verstopft ist, schauen sich die Leute mit Sicherheit nach Alternativen um. Die Bahn ist dabei zu einer guten Möglichkeit geworden."
Familien borgen Klimatickets
Auch im Salzach-Pongau würde man den Drang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln spüren. In Schwarzach spielt die Bahn seit jeher eine zentrale Rolle. Als Bahnknotenpunkt profitiert die Gemeinde von der sehr guten Anbindung an das Verkehrsnetz. Auch die Gemeinde rund um Bürgermeister Andreas Haitzer hält für ihre Bürger insgesamt vier Klimatickets zum Ausborgen bereit. "Diese Tickets werden auch bei uns sehr gut angenommen", freut sich der Ortschef. "Obwohl die Klimatickets durch die Bank von jeder Altersgruppe genutzt werden, sehen wir gerade am Wochenende ein großes Interesse von Familien. Ein Ticket gilt dann nämlich für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Dass die Bahn für Schwarzacher eine gute Alternative zum privaten Auto ist, sehen wir auch an der guten Auslastung des Park-and-ride-Parkplatzes", hebt Bgm. Haitzer hervor.
St. Martin hofft auf mehr Busse
Von der Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz fast unberührt bleibt St. Martin. Doch auch hier liegen bei der Gemeinde Klimatickets zum Ausleihen auf. Das Angebot wird laut Ortschef Johannes Schlager testweise angenommen: "Da wir derzeit nicht wirklich mit einer guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr gesegnet sind, wird auch das leihbare Klimaticket eher im Wochentakt angenommen. Wir arbeiten aber an einer verstärkten Anbindung - hoffentlich verkehren die Busse dann bald im Stundentakt, damit man dann auch bei uns in St. Martin etwas leichter auf das Auto verzichten kann", hofft St. Martins Ortschef Johannes Schlager.