Es bleibt bei 20 beziehungsweise 18,5 Jahre Haft für jene beiden Tschechen, die im August 2019 die Salzburger Juwelierfamilie Nadler in deren Villa auf dem Heuberg bei Koppl brutal attackiert, entführt und beraubt hatten: Ein Dreirichtersenat des Oberlandesgerichts (OLG) Linz hat am Mittwoch in der Berufungsverhandlung den Ersuchen der beiden Angeklagten auf eine Reduktion des Strafmaßes keine Folge gegeben. "Den Berufungen wurde nicht stattgegeben - das Urteil ist somit rechtskräftig", so Wolfgang Seyer, Sprecher des OLG Linz zu den SN.
Ein Salzburger Geschworenensenat (Vorsitz: Richterin Ilona Schalwich-Mózes) hatte die beiden Tschechen, 44 und 41 Jahre alt, im November 2021 wegen schweren Raubes, erpresserischer Entführung und Brandstiftung zu den nun bestätigten Haftstrafen verurteilt. Der im Prozess nicht geständige 44-Jährige hatte mit 20 Jahren die höchstmögliche Strafe erhalten, der großteils geständige 41-Jährige um eineinhalb Jahre weniger.
Demnach hatte das mit einer Pistole bewaffnete Duo damals mit einem weiteren unbekannten Mittäter die Juwelierfamilie am hellichten Tag daheim überfallen; die Täter erbeuteten Pretiosen im Wert von 150.500 Euro und zwangen Juwelierin Annalisa Jacke-Nadler in ihr Geschäft zu fahren, um weiteren Schmuck zu holen; damit sie dies auch tue, pferchten die Täter ihren gefesselten Ehemann Philipp Jacke, die zwei Kinder des Ehepaares sowie deren Au-pair in ein Auto, blieben aber dann mit dem Pkw in einem Waldstück stecken. Zuvor hatten die Kriminellen auch noch in der Villa am mehreren Stellen Feuer gelegt.
Die insgesamt drei Täter waren nach den brutalen Taten geflüchtet, die beiden nunmehr rechtskräftig Verurteilten konnten aber später in Prag festgenommen werden.