Wer in den Salzburger Altstadtgaragen parkt, der tut das in erster Linie, weil er seine Freizeit oder seinen Urlaub in der Innenstadt verbringt. Mehr als jeder dritte Garagenbenützer (35 Prozent) stellt sein Fahrzeug aus diesem Grund in einer der beiden Garagen ab.
Etwas mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) kommt, um in der Altstadt Einkäufe zu erledigen. Andere besuchen Veranstaltungen (16,6 Prozent), Gastronomiebetriebe (12,7 Prozent) oder ein Museum (5 Prozent). Ihren Arbeitsplatz in der Innenstadt haben nur rund fünf Prozent der Garagenbenützer, geschäftlich unterwegs sind 6,6 Prozent.

Das sind einige der Ergebnissen einer Umfrage unter 876 Passanten - darunter 445 Frauen (52,5 Prozent) - in den Mönchsberggaragen. Durchgeführt wurde sie zwischen August und Dezember 2019 von Studenten der FH Salzburg. Projektleiterin Katharina Mayr - sie studiert Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing - sagt: "Wir waren sehr positiv überrascht davon, wie viele der von unserem Team angesprochenen Altstadtgaragenbenützer sich an der Umfrage beteiligt haben. Und über die Mozartkugel - danach - haben sie sich auch sehr gefreut."
Mit 2,47 Personen sind die Autos, die in einer der beiden Salzburger Altstadtgaragen abgestellt werden, überdurchschnittlich dicht besetzt. Denn: In den Autos auf Salzburgs Straßen sitzen im Schnitt nur 1,2 Menschen.
Die Mehrheit der Garagenbenützer (72,5 Prozent) lassen ihr Fahrzeug zwischen zwei und fünf Stunden stehen. Rund jeder dritte Altstadtgaragenbenützer (34,8 Prozent) kommt aus Deutschland, die allermeisten sind Österreicher (53,3 Prozent).

"Die hohe Auslastung in den Autos hat mich überrascht", sagt Parkgaragen-Geschäftsführer Alfred Denk. Für die geplante Erweiterung der Garage spiele die Umfrage aber keine Rolle, obwohl "sie uns natürlich bestärkt".
Bürgerliste hält an ihrer Kritik fest
Die Ergebnisse könnten nicht darüber hinweg täuschen, dass "die Garage an mehr als 300 Tagen pro Jahr nicht ausgelastet ist", sagt Gemeinderat Lukas Uitz von der Bürgerliste - ein Gegner der Ausbaupläne. Vor allem Ausflugsgäste - dazu zähle er auch jene 36 Prozent der Garagenbenützer, das aus Deutschland kommen - könnte man mit geeigneten Maßnahmen am Stadtrand abfangen, vermutet er. Solange es den günstigen Parktarif für Altstadtkunden gäbe, sei das aber schwierig.

Uitz:: "Wenn ich sechs Euro für sechs Stunden Parken bezahle, dann ist das viel zu attraktiv. Damit konterkarieren wir genau das, was ÖVP-Landesrat Stefan Schnöll auf Landesebene versucht: die Menschen auf die Öffis umzulenken."
Den vergünstigten Tarif für Altstadtkunden kennen der Umfrage zufolge rund 55 Prozent der Garagenbenützer. Naturgemäß sind es in erster Linie jene, die wegen ihres Arbeitsplatzes in der Innenstadt in der Altstadtgarage parken, sowie jene , die zum Essen und Trinken oder zum Einkaufen in die Innenstadt kommen. Nur rund jeder dritte Urlauber (34,4 Prozent) kennt diese vergünstigte Parkmöglichkeit.

"Natürlich kann man darüber nachdenken, wie wir das noch besser an Urlauber kommunizieren können", sagt Altstadtverband-Geschäftsführerin Sandra Woglar-Meyer. Sie sei aber erfreut darüber, wie attraktiv die Altstadtgarage als Eintrittstor in die Salzburger Altstadt sei. "Wir stehen für die gute Erreichbarkeit der Stadt mit allen Verkehrsmitteln, auch mit dem Auto", sagt sie.
Bei den Befragungen zum Teil dabei war Thomas Forsthuber, der bei Garagenbetreiber Contipark für Westösterreich und damit auch für die 20 Parkgaragen- und Parkplätze des Unternehmens im Bundesland Salzburg zuständig ist. "Die Leute waren erfreut über die Helligkeit, die Sauberkeit und die ansprechende Werbung", sagt Forsthuber.

Jährlich werden 800.000 Autos in den Mönchsberggaragen abgestellt, die errechnete Besucherfrequenz liegt bei fünf Millionen Fußgängern. "Ab und zu fahren verbotenerweise auch Radfahrer durch", betonte Fred Kendlbacher von der Progress Werbung, deren Bestreben es ist, Kunden hohe Blickkontakte zu den angebotenen Werbemöglichkeiten bieten zu können. Diese werden von den Garagenbenützern übrigens überwiegend (83 Prozent) als positiv wahrgenommen.



