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Salzburger Chor beweist: Singen senkt Stress von Menschen mit Parkinson

Die begleitende Studie ist abgeschlossen. Die vorläufigen Ergebnisse sind vielversprechend.

Chorleiterin Birgit Groessl.
Chorleiterin Birgit Groessl.

Jeden Montag kehrt Leben in die Kapelle im Wehrle-Diakonissen-Krankenhaus in Salzburg-Aigen ein. Seit dem Frühjahr 2021 treffen dort wöchentlich 15 bis 20 Menschen zusammen, die die Freude am Singen und an Rhythmus- und Bewegungsübungen eint - und die Diagnose Morbus Parkinson. Der ParChor wurde von Anfang an wissenschaftlich begleitet, die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. Sie ist mittlerweile abgeschlossen, die Daten werden gerade analysiert. "Die vorläufigen Ergebnisse sind sehr positiv", sagt Musikwissenschafterin Katarzyna Grebosz-Haring. Durch das gemeinsame Singen habe sich der Stress der Chormitglieder reduziert, die Stimmung und in weiterer Folge die Lebensqualität habe sich verbessert.

Geleitet wird der Chor von Musik- und Tanzpädagogin Birgt Groessl. "Ein wichtiger Aspekt ist die Gemeinschaft", sagt sie. Zwei Mitglieder kommen jede Woche extra aus Bischofshofen und Freilassing nach Salzburg. Das Repertoire reicht vom Jodler über Schlager und Jazz bis zu afrikanischen Liedern. Ein Mitglied begleitet den Chor immer wieder auf der Bassgitarre.

Groessl macht die Erfahrung, dass das Singen auch die Kommunikation fördert. "Nach dem Singen herrscht eine gelöste und fröhliche Atmosphäre, die zum Plaudern anregt. Ich merke auch, dass die Leute wacher und präsenter sind und dass ihre Stimme kräftiger ist." Sie beobachte auch immer wieder, dass der Tremor weniger stark ist.

Die Pädagogin genießt es, den Chor zu leiten und mit Bedacht und Achtsamkeit mit dieser Altersgruppe zu arbeiten. "Die Mitglieder sind tolle Persönlichkeiten, sie sind auch meine Lehrerinnen und Lehrer." Sie habe viel von ihnen gelernt.

Der Chor ist offen für neue Mitglieder mit der Diagnose Parkinson. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich. Angeboten wird der Chor von der Interuniversitären Einrichtung Wissenschaft und Kunst der Universität Salzburg und der Universität Mozarteum.

Info: Der ParChor trifft sich montags ab 14 Uhr in der Kapelle der Privatklinik Wehrle-Diakonissen, Guggenbichlerstraße 20, Salzburg.

Anmeldung: katarzyna.grebosz-haring@plus.ac.at

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