Bushaltestelle Nonntaler Hauptstraße. Eine ältere Dame schimpft mit einem Mitarbeiter der Salzburg Linien Verkehrsbetriebe (SLV). "Dieses ganze System ist doch für A & F!" Normalerweise sind solche Szenen einem kleinen Publikum von Wartenden vorbehalten. Letzten Samstag waren sie im deutschen Fernsehen zu sehen.
In der deutschen Streiche-Show "Verstehen Sie Spaß?" mit Barbara Schöneberger wurden diesmal die Benutzer der städtischen Obusse aufs Korn genommen. Das lief so ab: Ein vermeintlicher Mitarbeiter der Salzburg Linien begrüßte Busbenutzer an der Haltestelle Kommunalfriedhof und bot ihnen ein Ticket an, das einen Sitzplatz im Obus garantieren sollte - angeblich ein neues Service der Salzburger Linien.
Die Instruktion war folgende: Wird die gezogene Nummer aufgerufen, ist Einsteigen erlaubt. Bus nach Bus fuhr in die Haltestelle ein. Und natürlich wurde keine einzige der gezogenen Nummern aufgerufen. Die gescheiterten Busbenutzer mussten an der Haltestelle stehen bleiben und dabei zuschauen, wie ihnen die leeren Busse vor der Nase wegfahren. Ihre Reaktionen reichten von Verwirrung bis Empörung.
Diese sei aber schnell wieder verflogen, sobald sich herausgestellt hätte, dass es sich um einen Scherz handelt, so SLV-Sprecher Harald Haidenberger. "Natürlich war es Sinn der Sache, die Salzburger aufs Ohr zu hauen und reinzulegen. Aber im Nachhinein waren sie sehr nachsichtig und haben gelacht. Beschwerden gab es keine." Personen, die an diesem Tag wichtige Termine hatten, wurde ein Taxi angeboten.
Sonder-Obusse und eingeweihte Mitarbeiter
Für die Salzburg Linien sei die Teilnahme an "Verstehen Sie Spaß?" eine große Freude gewesen. "Wann kommt man schon zu so einer Show?", sagt Harald Haidenberger. Die Anfrage für "Verstehen Sie Spaß?" kam zur Stadt Salzburg. Diese habe dann die SLV gefragt, ob sie denn Spaß verstünden. Die Antwort: "Ja, natürlich." Über die Bühne ging die Aktion bereits am 5. März. Davor gab es Besichtigungen an der Haltestelle. Für den Dreh stellten die SLV zwei Sonder-Obusse zur Verfügung, die mit extra Kameras für den Dreh ausgestattet wurden. Der Lenker und die Lenkerin der Fahrzeuge waren eingeweiht und spielten überzeugend mit. Für Obuslenkerin Angelika Kogelmann war der Streich eine spannende, aber auch anstrengende Erfahrung. "Ansonsten bin ich ja gewohnt, für die Fahrgäste da zu sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie lustig der Clip am Ende des Tages sein wird."
Die gesamte Sendung gibt's zum Nachsehen unter diesem Link in der ARD-Mediathek. Der Clip zu Salzburg beginnt bei 2 Stunden 57 Minuten.