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Salzburger Trachtendesignerin peppt Dirndln für den Rupertikirtag auf

Am Freitag wird der Rupertikirtag eröffnet. Constanze Kurz von Hanna Trachten lädt Dirndln samt ihrem Dirndl vorher ins Haus der Talente ein.

Johanna Racz (l.) und Tochter Manuela samt Teddy am Kettenkarussel.
Johanna Racz (l.) und Tochter Manuela samt Teddy am Kettenkarussel.
Kevin Gschwandtner schmiert den Antrieb für das Riesenrad.
Kevin Gschwandtner schmiert den Antrieb für das Riesenrad.
Constanze Kurz in ihrem Pop-up im Haus der Talente in der Salzburger Altstadt.
Constanze Kurz in ihrem Pop-up im Haus der Talente in der Salzburger Altstadt.

Ein plüschiger Geselle wollte nicht warten, bis Familie Racz am Freitag um 10 Uhr zum Auftakt des heurigen Rupertikirtags erstmals den Kettenprater einschaltet. "Als wir heute in der Früh auf den Residenzplatz gekommen sind, saß der Teddybär schon auf einem der Sitze", erzählt Manuela Racz am Dienstag und ernennt ihn spontan zum heurigen Maskottchen. Der Kettenflieger wartet Jahr für Jahr in einem Lager der Familie in Mattsee auf seinen großen Auftritt. "Wir bauen ihn nur für den Rupertikirtag auf", betont Seniorchefin Johanna Racz. Wie alt das Fahrgeschäft genau ist, wisse niemand ganz genau. "Aber ungefähr 170 Jahre werden es schon sein."

Wenige Meter weiter ist Juniorchef Kevin Gschwandtner mit den letzten Vorbereitungen am beliebten Riesenrad aus den 1890er-Jahren beschäftigt und schmiert den Antrieb. Eine Fahrt kostet 4,50 Euro. Ehe das Kirtagsspektakel am Freitag beginnt, können die Salzburgerinnen und Salzburger schon am Mittwochabend von 18 bis 20 Uhr gratis eine Runde mit dem Riesenrad drehen und zugleich den Auftritt der sechsköpfigen Tanzkapelle G'mahde Wies'n genießen. "Damit geben wir einen Vorgeschmack auf den Kirtag", sagt Pressesprecherin Ursula Maier vom Altstadtverband. Das Konzert beim Riesenrad finde im Rahmen des neuen Veranstaltungsformats Quer_Beet statt. Dabei treten nach Feierabend an ausgewählten Terminen, die immer an einem Mittwoch von 18 bis 20 Uhr anberaumt sind, Salzburger Bands und DJs auf weniger bekannten Plätzen in der Altstadt auf. Ziel ist ein lockeres Zusammenkommen ohne Eintritt und Konsumzwang.

Das Dirndl gehört für die meisten Besucherinnen zum Domkirchweihfest dazu. Wer noch eine neue Schürze oder Bluse braucht oder das Dirndl mit Borten, Herzerlrüschen oder Accessoires kostengünstig aufpeppen will, ist im Pop-up von Constanze Kurz von Hanna Trachten richtig. Die Designerin ist noch am Mittwoch und Donnerstag von 12 bis 16 Uhr im Haus der Talente auf dem Anton-Neumayr-Platz 1 (neben der Szene Salzburg) anzutreffen. Auch kleine Änderungen oder Reparaturen nimmt sie vor.

Der Altstadtverband hat die Räumlichkeit der Stadt Salzburg mit Schaufenstern auf die Griesgasse gemietet, um innovativen Handwerkerinnen und Handwerkern eine Starthilfe in Bestlage zu geben und neue Impulse in die Altstadt zu bringen. Ehe nächstes Jahr die ersten Kreativen ins Haus der Talente einziehen, sind Pop-ups willkommen.

Kurz spricht von einer Win-win-Situation. "Die Salzburgerinnen können ihr Dirndl für den Kirtag verschönern, und ich habe hier das Schaufenster, das ich in meinem neuen Atelier nicht mehr habe." Um Mietkosten zu sparen, ist Kurz nach der Schließung ihres Geschäftes in der Goldgasse heuer im April in den ersten Stock des Hauses am Franz-Josef-Kai 9 übersiedelt. Mit dem Pop-up will Kurz ein Lebenszeichen setzen.

Vertreten ist Kurz während des Rupertikirtags auch an einem der Stände auf dem Alten Markt, wo wie jedes Jahr Handwerk präsentiert wird. Am 23. September näht sie 14 bis 17 Uhr mit Interessierten aus Trachtenstoffen dekorative Anhänger für die Handtasche, darunter Herzen, die an Lebkuchen erinnern.

Das Rupertifestzelt auf dem Kapitelplatz wird auch heuer von der Gastwirtevereinigung Großarltal betrieben. Den Aufbau dirigiert Obmann Sepp Prommegger. "Im Zelt haben an 168 Tischgarnituren 1350 Leute Platz", sagt er. Ein Drittel der Tische kann online reserviert werden. Bei der Reservierung eines Tisches für acht Personen sind 700 Euro zu bezahlen. Das beliebteste Gericht ist laut Prommegger das Brathendl (16,50 Euro). Im Vorjahr wurden im Zelt 225 Hektoliter Bier konsumiert, das sind 22.500 Maß Bier oder 11.250 Halbe. Im Festzelt kostet die Maß Bier 13,80 Euro, die Halbe Bier ist um 7,10 Euro zu haben. Zum Vergleich: Am Münchner Oktoberfest kostet die Maß heuer zwischen 14,50 und 15,80 Euro.

Auf dem Mozartplatz sind heuer auch junge kreative Gastronomen anzutreffen, darunter das Team aus dem Yazzoon mit Streetfood und Mezze. Josef Hausner und Jakob Karntner vom Joja kredenzen Bratensemmel und Toast mit Sauce. Martin Eder vom Furo serviert u. a. vegane Bosna, Sauerteigbrot mit Käse und Trüffel, Shakshouka und Naturweine. Und Dominik Krieg bietet gebackenen Kabeljau mit Kartoffelsalat, Fischbrötchen und Fischsuppe an.

Auch heuer gilt auf dem Kirtag ein Pfandsystem. Für Gläser und Krüge beträgt das Pfand an den Gastroständen 5 Euro, für PET-Flaschen einen Euro.

Öffis sind wieder im ganzen Bundesland gratis

Der 48. Salzburger Rupertikirtag findet heuer von 19. bis 24. September statt. Die Eröffnung beginnt am Freitag um 11.50 Uhr mit einem Festzug zum Domplatz. Eröffnen werden den Kirtag Bürgermeister Bernhard Auinger, Erzabt Jakob Auer und Roland Aigner, der Geschäftsführer des Altstadtverbands.

Die Öffis stehen während des Rupertikirtags von 19. bis 24. September im ganzen Bundesland gratis zur Verfügung.

Am Kirtag können Besucherinnen und Besucher erstmals am Stand des Offenen Himmels der Erzdiözese auf dem Mozartplatz eine Erinnerungsmünze prägen. Die Vorderseite zeigt den Heiligen Rupert. Als Vorlage dient ein Dukat aus dem 16. Jahrhundert.

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