SN.AT / Salzburg / Chronik

Salzburger Zoo arbeitet an Nashorn-Nachwuchs

Fortpflanzung kann auch zur Wissenschaft werden: Um die beiden Breitmaul-Nashörnweibchen Tamu und Yeti zu einem erneuten Mutterglück führen, hat der Zoo in Hellbrunn nun Spezialisten aus Berlin geholt.

Tamu und Yeti könnten den Salzburger Zoo bald wieder mit Nashorn-Nachwuchs beschenken.
Tamu und Yeti könnten den Salzburger Zoo bald wieder mit Nashorn-Nachwuchs beschenken.
Für den Samen sorgt Nashornbulle Athos.
Für den Samen sorgt Nashornbulle Athos.
Frank Göritz und Robert Hermes aus Berlin besamen die Nashornweibchen künstlich.
Frank Göritz und Robert Hermes aus Berlin besamen die Nashornweibchen künstlich.
Ob eine Nashornkuh trächtig ist, lässt sich nur mit einer Hormonalayse des – Verzeihung! – Kots verifizieren.
Ob eine Nashornkuh trächtig ist, lässt sich nur mit einer Hormonalayse des – Verzeihung! – Kots verifizieren.

Vor zwei Jahren haben Tamu und Yeti die beiden Bullen Amadou und Tayo zur Welt gebracht. Die Kinder sind nun zu stolzen Jungbullen herangewachsen, die ihr Geburtsgewicht von rund 60 Kilogramm mittlerweile verzehnfacht haben.
"Tamu wird bald 12 und Yeti ist 18 Jahre alt. Die beiden sind im besten Alter, sich um weiteren Nachwuchs zu kümmern", sagt Zoo-Geschäftsführerin Sabine Grebner. "Aktiver Artenschutz zählt zu den wichtigen Aufgaben des Salzburger Zoos. Eines unserer Ziele ist es, einen Beitrag für die Bestandserhaltung der Breitmaulnashörner in Menschenhand zu leisten."

Für die Samen sorgt der Salzburger Nashornbulle Athos. Dieser wird von Frank Göritz und Robert Hermes, Reproduktionsspezialisten vom Berliner Leibniz-Institut, künstlich eingeführt.

Nun heißt es warten: Erst in rund zwei Monaten stellt sich heraus, ob die Mission Trächtigkeit erfolgreich war. Dann ist wieder Geduld gefragt, denn eine Schwangerschaft kann bei Nashörnern bis zu 16 Monate dauern.

Seit Jahren unterstützt der Zoo Salzburg finanziell die Arbeiten von "Save the Rhino", einer weltweit arbeitenden Organisation, die sich für den Schutz und Erhalt der fünf Nashornarten in Afrika und Asien einsetzt: Nicht nur Schutzprogramme für die Tiere werden von Experten ausgearbeitet, sie bildet auch Ranger aus, informiert und sensibilisiert die lokale Bevölkerung, arbeitet mit NGOs und den jeweiligen Regierungen zusammen.

Das Problem ist weiterhin die illegale Jagd: Seit dem Vorjahr ist zwar die Zahl an gewilderten Nashörnern in Südafrika von 542 auf 526 zurückgegangen. Dennoch werden dort weiterhin drei Breitmaulnashörner pro Tag gewildert.

SN Karriere