Einen schier unglaublichen Fall von Liebesbetrug meldete am Dienstagnachmittag die Polizeipressestelle. Fakt ist: Vor ein paar Tagen hatte eine 71-jährige Salzburgerin über Anraten ihrer Hausbank bei der Polizei Anzeige erstattet, wonach sie Opfer
eines sogenannten "Love-Scams" (Liebesbetrug übers Internet) geworden sein dürfte.
Der Reihe nach: Die Frau hatte im November 2023 über eine Zeitungsannonce nach einem "niveauvollen Partner für Reisen und Kultur" gesucht. Darauf meldete sich per E-Mail ein Mann, der vorgab, Offizier der US-Army zu sein.
Betrüger gaukelte der Frau vor, Offizier der US-Army zu sein
Der Mann spiegelte ihr vor, für eine Sondereinheit der Vereinten Nationen in Syrien zu dienen und im Einsatzgebiet einen Goldfund gemacht zu haben. Den "Goldschatz" wolle er uneigennützig mit ihr teilen und mit ihr seine im Februar 2024 beginnende Pension genießen. Der vermeintliche Offizier stellte der Frau in Aussicht, das Gold als "Diplomatenpaket" durch einen befreundeten Diplomaten nach Österreich bringen zu wollen. Um die anfallenden Transport- und Lagerkosten des angeblichen Goldschatzes decken zu können, überwies sie dem vermeintlichen Offizier in vier Tranchen insgesamt einen Betrag von etwas über 188.000 Euro.
71-Jährige wurde von Bank und deutscher Polizei sogar gewarnt
Schier unglaublich: Im Zuge dieser Überweisungen wurde die Frau sowohl von ihrer Hausbank als auch vom Landeskriminalamt Nordheim-Westfalen - angesichts der verwendeten deutschen Konten - sogar darauf hingewiesen, dass sie vermutlich einem Betrüger aufgesessen sei. Der falsche Offizier hatte die Dame jedoch schon im Vorfeld bezüglich solcher Hinweise an sie "vorgewarnt". Und ihr in einem von ihm übermittelten Schreiben "bestätigt", dass die Überweisungen ihre Richtigkeit hätten und "humanitären Zwecken" dienten. Daraufhin wurde das Geld, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch zu sichern gewesen wäre, tatsächlich zur Transaktion freigegeben.
Erst als die Frau weiteres Geld überweisen wollte, konnte sie die Bank vom Betrug überzeugen
Da dem vorgeblich in die Sache involvierten "Diplomaten" aufgrund - veremintlicher - Aufwendungen für die Überstellung des "Goldschatzes" ebenso Kosten in der Höhe von knapp über 35.000 Euro angefallen wären, kratzte die 71-Jährige sogar noch ihr allerletztes Erspartes zusammen, um es Ende Jänner 2024 auch noch zu überweisen. Diese Überweisung konnte die Hausbank jedoch unterbinden und die Frau von einer Anzeige bei der Polizei überzeugen.
Die im Zuge der Tat verwendeten Konten wurden unmittelbar nach der Anzeige gesperrt. Die Ermittlungen zu den unbekannten Tätern laufen.