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Salzburgerin schaffte es in 58 Sekunden zum EM-Titel im Handmähen

32-Jährige aus Köstendorf holte sich den Titel bereits zum zweiten Mal. Bei dem Wettbewerb geht es um Geschwindigkeit und Genauigkeit.

Elisabeth Stangl im Wettkampfeinsatz.
Elisabeth Stangl im Wettkampfeinsatz.

58 Sekunden hat Elisabeth Stangl benötigt, um eine 35 Quadratmeter große Parzelle mit der Sense zu mähen. Doch das allein hat ihr nicht zum zweiten Mal den EM-Titel gebracht. Denn bei der heuer im slowenischen Moravče ausgetragenen Europameisterschaft im Handmähen zählt nicht nur Geschwindigkeit, das Ergebnis der Mahd muss auch optisch überzeugen. Das war bei der von der 32-jährigen Köstendorferin gemähten Fläche der Fall - obwohl die Bedingungen schwierig waren. "Der Bestand war eher kurz, aufgrund der Witterung fehlte ein schönes Untergras und dazu stand etwa ein Drittel der von mir per Los gezogenen Fläche wegen Unwettern unter Wasser", schildert Elisabeth Stangl. Doch davon ließ sich die Sensenmähexpertin nicht entmutigen: Ihr 1,35 Meter langes Sensenblatt, die vom Bruder perfekt hergerichtete "Schneid" und die richtige Technik haben ihr zum Sieg verholfen. "Ich gehe immer voll in die Knie und mähe mindestens 2,60 Meter in einem Zug - dann habe ich bei fünf Metern Breite für die zweite Bahn nicht mehr so viel." Das ist insofern wichtig, als keine Grasbüschel stehen bleiben dürfen und die Fläche gleichmäßig und kurz gemäht werden muss. Zwölf international erfahrene Schiedsrichter bewerteten die Sauberkeit der Mahd. Dank Präzision und Regelmäßigkeit beim Mähen landete Elisabeth Stangl noch vor schnelleren, aber nicht ganz so genauen Mäherinnen auf Platz eins. Es ist nicht ihre erste "Goldene" bei der Handmäh-EM. Schon 2017 hatte sie sich in der Schweiz zur Europameisterin gekürt. Trainieren müsse sie dafür nicht, sagt die zweifache Europameisterin. Schon mit 15 habe sie als Landjugendmitglied an ersten Bewerben teilgenommen. Und: Auch jetzt hat sie sich beim Bundesentscheid Handmähen der Landjugend Österreich für die EM-Teilnahme qualifiziert.

Insgesamt nahmen vom 27. bis 30. Juli Athletinnen und Athleten aus elf Nationen, darunter 17 aus Österreich, am Kräftemessen teil. Gold bei den Herren holte sich der Oberösterreicher Florian Reithuber. Bei der Mannschaftsbewertung landete Österreich sowohl bei den Damen als auch bei den Herren auf Platz eins.