Noch bleibt Zeit, um das Haus oder die Wohnung einer gründlichen Reinigung zu unterziehen: Am 5. Jänner sind die Rauriser Schnabelperchten unterwegs. Sie tragen lange Schnäbel, Strickjacken, geflickte Kittel sowie Strohpatschen und sind mit Buckelkorb, einer großen Schere, Nadel, Zwirn und einem Besen ausgestattet. Damit prüfen sie, ob die Böden sauber gewischt sind. Wo das nicht der Fall ist, so heißt es, wird der Hausfrau (oder dem Hausmann) der Bauch aufgeschnitten, der Unrat hineingefüllt und wieder zugenäht. Grundsätzlich sind die Schnabelperchten aber gern gesehene Gäste, denn sie bringen mit leisem "Ga Ga Ga" Glück und Segen für das kommende Jahr. Der Brauch soll aus der Bergbauzeit kommen. Vielleicht gibt es deshalb auch einen verwandten Brauch aus dem ehemaligen Bergbauort Dienten: Dort sind die Krapfenperchten unterwegs.
Schnabelpercht überprüft den Hausfleiß
Eine Figur, die es so nur im Rauriser Tal gibt, ist die Schnabelpercht. Warum sie Schere und Faden mitbringt.

BILD: SN/TVB RAURIS/FLORIAN BACHMEIER
Die Rauriser Schnabelperchten sind am 5. Jänner unterwegs.