Die Chefs der drei Telekommunikationsanbieter haben am Montag auf Initiative der Internetoffensive Österreich (IOÖ) mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Schon Ende 2016 soll praktisch die gesamte Bevölkerung im Bundesland über Mobilfunk und eine schnelle Internetverbindung verfügen. Die 48 Mio. Euro dienen einerseits dazu, neue Glasfaserkabel zu verlegen, um damit Gewerbe- und Industriegebiete, aber auch private Haushalte zu versorgen. Zugleich sollen die Mobilfunkmasten der drei Anbieter möglichst schnell flächendeckend auf 4G-Technologie aufgerüstet werden. Damit sind Übertragungsraten von bis zu 150 Mbit/Sekunde, teilweise sogar bis 300 Mbit/Sekunde möglich. "Quantensprung bei der Geschwindigkeit"
Salzburg stehe bei der Internetversorgung seiner Bewohner trotz topografischer Hürden im Bundesländervergleich gut da, betonte Landeshauptmann Haslauer am Montag. 95 Prozent der Bevölkerung - das sind fast 505.000 Menschen - würden heute mit über 25 Mbit/Sekunde versorgt, weitere 21.800 Bürger mit Raten von 2 bis 25 Mbit/Sekunde. Nur rund 4900 Salzburger hätten weniger schnelles Internet. Die Offensive der drei Mobilfunker werde hier für einen Quantensprung bei der Geschwindigkeit sorgen.
"In Zeiten sich jährlich verdoppelnder Datenmengen ist schnelles Internet ein zentrales Wettbewerbsargument für den Wirtschaftsstandort Salzburg", sagte Haslauer. Das Land steuert zunächst keine Gelder bei, hat aber den Posten eines eigenen "Breitband- und Digitalisierungsbeauftragten" ausgeschrieben, der die Koordination zwischen Anbietern und Förderstellen übernimmt und Verfahren beschleunigen soll. Notwendigkeit von schnellem Internet am Land
Die Chefs der drei Konzerne - Hannes Ametsreiter (A1), Andreas Bierwirth (T-Mobile) und Jan Trionow (Drei) - betonten nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung die Notwendigkeit von schnellem Internet vor allem im ländlichen Raum - auch weil Gegenstände wie Autos, Landmaschinen oder Haushaltsgeräte in Zukunft verstärkt mit dem Internet kommunizieren werden. "Salzburg ist eine zersiedelte Region. Ohne digitale Infrastruktur droht Absiedelung - und eine Zweiklassengesellschaft im digitalen Bereich", betonte etwa Bierwirth.
Gemeinden können übrigens seit der Vorwoche ebenfalls um Subventionen für den Breitbandausbau ansuchen. Vergangenen Mittwoch hat der Bund die ersten Fördertranchen der sogenannten Breitbandmilliarde freigegeben. Doch während das Geld dort zunächst in die Leerrohrförderung fließe - also das Eingraben von Leitungen für eine spätere Nutzung für Datenkabel -, könne das Geld der drei Mobilfunker in Salzburg sofort eingesetzt werden, sagte Bierwirth. Wie sich die Unternehmen die 48 Mio. Euro aufteilen werden, wollten sie am Montag nicht kommunizieren.