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"Seit Gaißau-Hintersee zu hat, gibt es bei uns mehr Andrang"

Während die großen Skigearenen innergebirg ihre Saisonopenings feiern, machen sich auch die kleineren Skigebiete startklar für den Winter. In Annaberg freut man sich über neue Beschneiungsmöglichkeiten, auf der Postalm müssen diese noch warten. Die Zinkenlifte am Dürrnberg wollen mit Sonderangeboten locken.

Mit dem Raiffeisenverband Salzburg als neuem Eigentümer startet das Skigebiet Dachstein-West in die Saison. Geschäftsführerin Barbara Kronreif übergibt die Geschäfte Anfang Dezember an den neuen kaufmännischen Leiter Gerhard Joiser, sie hatte ohnehin schon im Frühjahr den Ruhestand antreten wollen. Bei genug Schnee will das Gebiet bereits am kommenden Wochenende den Wochenendbetrieb bei der Donnerkogelbahn und der Zwieselalm starten. "Ab 14. Dezember sind dann die Hauptverbindungen täglich geöffnet", sagt Kronreif.

Der Vorverkauf macht Hoffnung auf eine starke Saison: Rund 10.000 Stück der "Preiszuckerl"-Karten (Erwachsenen-Saisonkarte für Dachstein-West und sieben weitere Gebiete um 347 Euro) wurden verkauft.

Die Schließung der quasi benachbarten Skischaukel Gaißau-Hintersee im Winter 2018/19 habe sich damals noch kaum bemerkbar gemacht, wohl aber heuer im Vorverkauf, "und heuer unter der Saison werden wir es wol noch stärker merken".

Neue Beschneiungsanlage in Annaberg

Große Schritte macht das Gebiet in Sachen Beschneiung mit dem 150.000 m3 großen Angeralm-Speicherteich und einer neuen Beschneiungsanlage für Annaberg und die Zwieselalm. Ein ähnliches Projekt bei der Franzl-Alm in Rußbach wurde heuer noch einmal verschoben, nächstes Jahr soll dann dort ein Speicherteich mit ca. 90.000 m33 gebaut werden: "Das ist der Endausbau, diese Beschneiung reicht dann einmal für die gesamte Skiregion aus", freut sich Kronreif.

Postalm investiert 140.000 Euro, muss Speicherteichprojekt aber verschieben

Im Winterpark Postalm dauert es nach einem Nein des Naturschutzes zum geplanten Standort zwischen Lienbachhof und Blonder Hütte mit dem geplanten Beschneiungsteich noch länger. "Wir planen nun einen kleinere Variante in Richtung Tagesspeicher in der Nähe des 2er-Lifts und der bestehenden Pumpstation, das ist auch vom Naturschutz her sinnvoller", erklärt Geschäftsführer und Miteigentümer Linus Pilar im TN-Gespräch.

Insgesamt rund 140.000 Euro an Investition sind heuer in das Skigebiet zwischen Abtenau und Strobl geflossen, davon allein 40.000 Euro in ein neues Förderband und Sicherheitsbügel beim Gschössl-Sessellift. Ab 14. Dezember startet die mittlerweile dritte Wintersaison nach dem insolvenzbedingten Neustart 2017. "Wir sind auf einem guten Weg, wir haben die Schulden bezahlt und positionieren uns jetzt klar als Anfänger- und Familienskigebiet", sagt Pilar. Mit einem Umsatzplus von rund acht Prozent zum vorigen Winter im Vorverkauf ("Das entspricht weit über 600 Karten") ist der heurige Winter bereits gut angelaufen. Kooperationen mit Tschechien, Salzburg, Wien sowie Nieder- und Oberösterreich sollen noch stärker Familien anlocken, ebenso wie gratis Fahren von 7. Jänner bis 31. Jänner 2020 für alle Kinder und Jugendlichen bis Jahrgang 2001 in Begleitung der Eltern oder Großeltern.

"Langfristig ist die Schließung in Gaißau auch für uns schlecht"

Zum Thema Gaißau meint Pilar: "Wir merken das bei den kurzfristigen Zahlen massiv. Grad auch im Saisonkartenvorverkauf gab es mehr Anfragen aus der Region Krispl-Gaißau, Hintersee, Hof etc., insbesondere von Vereinen. Langfristig bin ich aber der Meinung, dass die Schließung für den Tourismus der Region insgesamt sehr schlecht ist, auch für uns. Ein Gast, der nach Gaißau skifahren geht, fährt ja vielleicht auch einmal einen Tag zu uns."

Am Zinkenkogel in Hallein sind nach einem Monat Bauarbeiten die ersten Ersatzinvestitionen fertig: 750 Meter Leitungsrohre für die Beschneiungsanlagen am Dürrnberg mussten neu gelegt werden. Zudem wurden fünf kaputte Schneilanzen durch moderne und effizientere Geräte ersetzt. Somit sind wieder alle 13 Lanzen und acht Schneekanonen bereit für die Wintersaison, die (je nach Schneelage) mit 20. Dezember starten wird. Bürgermeister Alexander Stangassinger freut sich: "Wir müssen schauen, dass wir den Erlebnisberg zu einem Abenteuer-, Erholungs- und Rückzugsort machen können."

Zinkenlifte am Dürrnberg wollen mit Sonderangeboten locken

Laut Zinkenlifte-Geschäftsführer Andreas Klimitsch läuft der Kartenvorverkauf sehr zufriedenstellend. "Seit das Skigebiet Gaißau-Hintersee zugesperrt hat, gibt es bei uns mehr Andrang", sagt Klimitsch. Er will die Kunden mit Sonderangeboten locken: Familienkarten, Stundenkarten, die bereits ab einer Stunde eingelöst werden können, Senioren-Dienstag oder auch eine "All inclusive"-Vier-Stunden-Karte (inklusive einem Getränk und einem Essen im Zinkenstüberl). Um zehn Euro kann man sich auch Schneeschuhe ausleihen.

Das Projekt "No risk but fun" startet wieder am 5. und 6. Februar für Schulklassen der vierten Klasse VS und der Unterstufe. Dabei lernen die Schüler über Pistenrettung, Lawinen, Gefahren am Hang und richtiges Aufwärmen. Auch Tourenski-Testtage wird es in Kooperation mit Hervis geben. Apropos Tourengeher: "Wir unterstützen die Tourengeher gern und vermitteln auch zwischen den Sportlern und Anrainern," so Klimitsch. Fünf Euro müssen Tourengeher für das Parken zahlen.

Das Skigebiet Karkogel in Abtenau möchte laut Tonband Mitte Dezember in den Winterbetrieb starten, allerdings ohne die Sonnleiten-Lifte. Diese werden nicht mehr von den Bergbahnen betrieben, sondern privat von der Familie Rettenbacher vom Poschenhof. Für Detailinformationen waren die Bergbahnen bis Redaktionsschluss allerdings nicht erreichbar.

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