Die Caritas feiert das 20-jährige Bestehen des mobilen Palliativteams im Pongau. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen seit 2004 kostenlos schwerkranke Menschen und begleiten sie beim Sterbeprozess. Gegründet wurde die Einrichtung als Hospiz- und Palliativteam. Seit 2018 wird das Palliativteam eigenständig geführt. Leiterin ist heute die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Katharina Löcker. Das Team besteht aus zwei weiteren Pflegekräften, einer Sozialarbeiterin sowie Teamärztin Angelika Reischl-Schilchegger aus Altenmarkt, die seit der Gründung mit dabei ist.
103 Personen wurden letztes Jahr betreut
"Wir haben regelmäßig circa 30 Patientinnen und Patienten in laufender Betreuung", erklärt Katharina Löcker. Allein im Jahr 2023 habe man 103 Personen professionell betreut. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Menschen mit Tumorerkrankungen, wobei die Patienten "zunehmend jünger" werden. Die Anfragen und Betreuungen hätten über die Jahre stetig zugenommen.
Das Angebot der mobilen Palliativpflege ist für Menschen gedacht, deren fortgeschrittene Erkrankung in naher Zukunft zum Tod führt und/oder eine starke Symptomlast mit sich bringt. Ziel ist die Verkürzung von Krankenhausaufenthalten und die Betreuung in der gewohnten Umgebung.
"Lebensqualität möglichst lange erhalten"
"Wir möchten den Betroffenen ein würdevolles Sterben zu Hause ermöglichen und die Lebensqualität möglichst lange erhalten", betont Löcker. Dem pflichtet auch Teamärztin Reischl-Schilchegger bei. Sie streicht zudem den Stellenwert des "ärztlichen Dialogs" hervor. "Das ist meist schon eine vergessene Kunst. Dabei erreicht man dadurch eine Vertrauensbasis und die ist der Grundstein für eine gute Betreuung", sagt sie.
Regelfinanzierung erleichtert die Planung
Die letzten 20 Jahre waren für das Palliativteam nicht immer einfach - personell aber auch finanziell. Erst seit 2023 gibt es für die Einrichtung eine Regelfinanzierung durch das Hospiz- und Palliativfondsgesetz. Zuvor sei man für die Budgetierung immer auf Spenden angewiesen gewesen, die "jetzt eine zusätzliche Erleichterung für die Kostendeckung" sind, schildert Löcker. Außerdem habe man sich die Akzeptanz für das Thema erst erarbeiten müssen. Die Aufklärungsarbeit sei nach wie vor eine wichtige Aufgabe. Der Begriff "Palliativ" habe auf viele Menschen eine abschreckende Wirkung. "Viele Betroffene finden den Weg erst sehr spät oder gar nicht zu uns", erzählt die Einrichtungsleiterin.
"Auch viele weitere Jahre"
Zum 20. Jubiläum wird auch innerhalb der Caritas der Stellenwert der mobilen Pallativbetreuung betont. " Herzlichen Dank an die Kolleginnen im Pongau für die vielen Jahre ihrer so wichtigen Arbeit. Ich freue mich auf viele weitere Jahre," sagt die stellvertretende Direktorin der Caritas Salzburg, Andrea Schmid. Dank Katharina Löcker und ihrem Team können Betroffene im Pongau auch in den kommenden Jahren auf eine professionelle Betreuung vertrauen.