"Sepp Forcher - Zwischen Worten und Gipfeln" heißt die neue Dauerausstellung im Besucherzentrum auf der Franz-Josefs-Höhe, die am Donnerstag eröffnet worden ist. Der Eintritt ist im Preis der Mautgebühr inkludiert.
Sepp Forcher war nicht nur ein Publikumsliebling und österreichische Fernseh- und Volkskulturikone, sondern zeitlebens auch dem Großglockner und der Großglockner-Hochalpenstraße eng verbunden. Die neue Dauerausstellung beleuchtet die vielen, mitunter auch weniger bekannten Seiten in seinem Leben. Grohag-Vorstand Johannes Hörl sagte bei der Eröffnung, Forcher habe immer wieder betont, dass der Großglockner sein Lebensberg und die Großglockner-Hochalpenstraße, die Salzburg und Kärnten verbindet, für ihn die schönste Straße der Welt ist.
Sepp Forcher war über 30 Mal auf dem Glockner
Auf dem Großglockner stand Forcher mehr als 30 Mal, zum ersten Mal im Oktober 1950. Ein Jahr später bestieg er ihn über die Pallavicini-Rinne. "Er ließ mich nicht los, der große Glockner", schrieb Forcher in seinem Buch "Die Berge meines Lebens", das er 2021 kurz vor seinem Tod ebenfalls auf der Franz-Josefs-Höhe präsentiert hatte. Um ihm nahe zu sein, habe er sich als Träger für die Oberwalderhütte beim oberen Pasterzenboden verdingt. 1,20 Schillig gab es pro Kilo. Mit durchschnittlich 60 Kilogramm auf dem Rücken stieg er Tag für Tag die drei Stunden von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf. In der Hütte lernte er 1952 auch Helli, die Liebe seines Lebens, kennen.
In der Schau tritt vor allem der Autor und Schriftsteller Sepp Forcher in den Mittelpunkt. Sein Sohn Karl Forcher sagte zur Intention der Ausstellung: "Mein Vater war ein Sammler von Momenten, die er in Worte gefasst hat. Denn was viele nicht von ihm wissen: Er hat dem Lesen und Schreiben fast genauso viel Aufmerksamkeit gewidmet wie dem Besteigen von Gipfeln." Forchers Lebensreise sei geprägt gewesen von unstillbarem Wissensdurst: "Immer wollte ich wissen, wie es auf der anderen Seite eines Berges aussieht", meinte er einmal. Dabei waren Gipfelglück und Leseglück für ihn untrennbar miteinander verbunden und bildeten den Grundstein auf seinem Weg vom Autodidakten zum prominentesten Heimatkundler auf Österreichs Bildschirmen.
Glocknerkino zeigt Filme über Forcher und die Berge
Mit der Ausstellung wurde im Besucherzentrum auch das neue Glocknerkino eröffnet. Zu sehen sind dort gekürzte Fassungen eines persönlichen Interviews von Regisseurin Elisabeth Eisner mit Helli und Sepp Forcher sowie der ORF-Produktion "Mein Lebensberg - Sepp Forcher und der Großglockner" und auch andere Filme, bei denen der Glockner und die Glocknerstraße eine Rolle spielen.
Die dritte neue Attraktion im Besucherzentrum ist die Ausstellung "Chronologie der Erinnerungen", die anekdotisch die Geschichte der unterschiedlichen Wahrnehmungen von Österreichs höchstem Gipfel erzählt.