"Unsere Tracht ist zu kostbar, als dass sie nicht auch besondere Frisuren braucht", sagt Pia Feigl-Dertnig.
Deshalb zeigt die 28-jährige Friseurin aus Altenmarkt den Trachtenträgerinnen der unterschiedlichsten Heimat- und Brauchtumsvereine im Bundesland schöne Flechtfrisuren.
Ob diese Goldhauben mit ihren seidenen und goldenen eingewebten Fäden samt wertvollster Goldstickereien tragen oder kunstvolle Trachtenhüte: Die Frisuren dazu sollen genauso ansprechend sein "und deshalb halte ich ehrenamtlich Kurse für alle Hut- und Trachtenhaubenträgerinnen.
Außerdem möchte ich unser wichtiges Brauchtum gerne unterstützen."
Es sei auch gar nicht schwer, diese Zopf-, Flecht- oder Steckfrisuren selbst zu erlernen, beruhigt Feigl-Dertnig, die sogar bis nach Tirol fährt, um Mädchen und Frauen dafür hilfreiche Tipps zu geben.
Bei hohen Feiertagen und anderen Festlichkeiten tragen verheiratete Frauen ihre in sehr aufwendiger Handarbeit erstellten Prachtstücke.
Eine von ihnen ist Stefanie Oberreiter. Die Altenmarkterin ist Mitglied des Heimatmuseums und der Trachtenfrauen: "Viele von uns - besonders jene mit längeren Haaren - plagen sich oft enorm, aber die Tipps von Pia sind großartig."
Oberreiter ist selbst auch später zur begeisterten Trachtträgerin geworden und beobachtet "einen aktuellen Trend. Es hat eine Zeit gegeben, da gab es kaum mehr Frauen in Festtagstracht. Doch die Zahl steigt laufend."
Besonders im Flach- und Tennengau sei das Tragen von Goldhaarbändern statt Goldhauben bei jüngeren Frauen beliebt: "Und dafür kann man auch ganz tolle Frisuren zaubern", sagt Feigl-Dertnig. Denn Hüte und Hauben werden an Festtagen wie Fronleichnam nur von den verheirateten Frauen getragen.
Der kunstvolle Kopfschmuck ist mittlerweile in vielen Museen zu sehen. Die moderne Interpretation der Goldhauben, nämlich die Goldhaarbänder, sprechen vor allem den Nachwuchs an. Und so sieht man bei Brauchtumsveranstaltungen wieder zunehmend junge Menschen.