Was ist die Faszination am Skifahren? Ist die Begeisterung für diesen Sport trotz aller Bedenken hinsichtlich steigender Ticketpreise, Nachhaltigkeitsgedanken, Klimaerwärmung etc. immer noch ungebrochen?
Welchen Stellenwert hat der Sport noch bei Kindern? Und: Welche Zielgruppen lassen sich noch stärker für den Skisport begeistern? Diesen Fragen gingen die zahlreich erschienenen Gäste bei der Fachgruppentagung der Salzburger Seilbahnbetreiber und des Landesberufsski- und Snowboardlehrerverbandes vor Kurzem im St. Johanner Kongresshaus nach.
Winterbilanz 2023/24 ist positiv
Dabei zeigte man sich allgemein recht zuversichtlich. Denn die vergangene Winterbilanz ist durchaus erfreulich. Die Zahlen sind stabil, die Ersteintritte mit 50,1 Millionen gleichbleibend. Das ist sogar ein leichtes Plus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Zeitraum von November 2022 bis April 2023. Auch dem bevorstehenden Winter blickt man positiv entgegen, hofft auf einen baldigen Wintereinbruch und kalte Temperaturen, die das technische Beschneien ermöglichen.
Trotz all dieser Voraussetzungen muss gegenwärtig intensiver daran gearbeitet werden, Menschen weiterhin für den Skisport zu begeistern. So sollen Kinder und Jugendliche - beispielsweise durch Gratis-Liftkarten für Schulklassen - verstärkt mobilisiert werden.
In der Zielgruppe "Best Ager" wird Potenzial gewittert
Potenzial sehen die Zuständigen aber vor allem auch bei älteren Generationen. Denn mit steigendem Alter nimmt die Anzahl der Skifahrer deutlich ab. Doch gerade die "Best Ager" sollen, u. a. durch ein immer besseres und komfortableres Angebot, aktiv im Skisport bleiben und diesen als Genuss erleben. Sie sind es, die ausreichend Zeit und Geld besitzen, um ihre Freizeit auf den Skipisten zu verbringen.
Und viele Menschen diesen Alters möchten ihr Leben noch voll auskosten. "Sie sind Jäger des Moments", brachte es der Leiter der Hochschule für Tourismus Innsbruck, Hubert J. Siller, auf den Punkt, "sie wollen genießen und suchen Momente, die berühren." Auch am Berg.
Mit den Geburtenraten sinkt auch die Anzahl an Ski fahrenden Kindern
Dass diese Gruppe nun stärker in den Fokus rückt, liegt unter anderem daran, dass die Zahl der Ski fahrenden Kinder künftig nur schwer zu halten sein wird. Auch vor dem Hintergrund, dass die Geburtenraten der im Inland geborenen Kinder, die erfahrungsgemäß mehr Berührungspunkte mit dem Skisport aufweisen, stagnieren. Die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund ist jedoch steigend. Würden ältere Generationen länger aktiv Ski fahren, könnte hier eine Lücke geschlossen oder zumindest verkleinert werden.
Bleibt abzuwarten, ob dies gelingt. Eines steht jedoch fest: Salzburg ohne den Skisport ist sowohl auf der Gefühlsebene als auch wirtschaftlich kaum vorstellbar. Oder wie es der Hofgasteiner LAbg. Hans Scharfetter (ÖVP) bei der Tagung formulierte: "Unser Kerngeschäft ist das Skifahren. Alternative Angebote sind gut, aber nicht ausschlaggebend. Alle kommen wegen des Skisports. Und der muss weiter ein Breitensport bleiben."



