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Sommer und Winter treten zum Kampf an

"Glück hinein, Unglück heraus, die Percht' kimmt ins Haus" - so beginnt das Gollinger Perchtenspiel.

Ein Teil der Figuren des Gollinger Perchtenspiels: Frau Percht (Mitte), Sommer (weiß), Winter (neben der Frau Percht), zwei Vogelperchten und drei Fetzenperchten (Holzmasken und Felljacken).
Ein Teil der Figuren des Gollinger Perchtenspiels: Frau Percht (Mitte), Sommer (weiß), Winter (neben der Frau Percht), zwei Vogelperchten und drei Fetzenperchten (Holzmasken und Felljacken).

Ein besonderer Brauch wird in Golling, Scheffau und Kuchl gepflegt. In der Nacht vor dem 6. Jänner besuchen rund 25 Mitglieder des Trachtenvereins D'Rabenstoana aktive Bauernhöfe. Sie führen das Sommer- und Winterspiel auf, das in den 1920er-Jahren von Heimatforscher Karl Adrian aufgezeichnet wurde. Dank Elisabeth Rainer aus Golling wird es seit 1996 wieder aufgeführt. Der Zug wird angeführt von der Frau Percht, die den "Unreim" (Unglück) auskehrt. Den Höhepunkt bildet der Kampf zwischen Sommer (in Weiß mit Blumenhut) und Winter (im Pelzmantel) - wobei der Sommer stets gewinnt. Begleitet werden sie von zwei Vogelperchten, einer Habergeiß mit Treiber, einem Kraxenträger, einem Trommler, der Spielmusik, Fackelträgern sowie drei Fetzenperchten. Einer davon ist der Wuzler, der Tuchfühlung mit dem Bauern aufnimmt - was dem ganzen Hof Fruchtbarkeit und reiche Ernte bringen soll.