Die Gemeinde St. Gilgen hat beim neuen Strandbad unter anderem die Steganlagen erneuert. Nun erging ein Auftrag an eine Tauchergruppe, den alten versunkenen Badesteg zu bergen sowie den Seegrund nach Unrat abzusuchen.
Und die Taucher wurden in der Tat fündig. Sie entdeckten zahlreiche offenbar gesetzwidrig in den See versenkte Autoreifen, Farbkübel, Treibstoffkanister sowie rostige Metallfässer. Einer dieser Behälter war schon dermaßen zerfressen, dass eine große Menge Öl im Verlauf der Bergungsarbeiten austrat.
Die Folge: Ein dunkler Ölteppich machte sich im Bereich des Strandbades breit. Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Wasserrettung sowie der Polizei rückten aus.
Die von den Einsatzkräften errichtete Ölsperre wird bis zur nächsten Woche bestehen bleiben. Immerhin: Zehn weitere Fässer müssen noch geborgen werden. Nun hofft man in St. Gilgen, dass diese Fässer so wie auch einige bereits an Land gebrachte "nur" rostig sind.
Wo ticken weitere Umweltbomben?
Das aktuelle Geschehen in St. Gilgen ist kein Einzelfall. In Salzburgs Seen dürften auch noch andere Umweltbomben ticken. Die Österreichischen Umwelt- und Abfalltaucher arbeiten an der Entschärfung dieser Gefahren. Der Salzburger Landesgruppe gehören etwa 16 Ehrenamtliche an. Bis zu 1000 Kilogramm Müll finden sie jährlich in Salzburger Seen. Acht bis zwölf Tauchaktionen werden jährlich durchgeführt.
Sascha Krüger, Obmann der Salzburger Gruppe, schilderte bei einem Lokalaugenschein des Landes Salzburg am Wolfgangsee im Juli 2020 Hintergründe: "Es war früher durchaus üblich, vor allem in entlegenen Gemeinden, den Abfall im Winter auf das Eis zu bringen und dann einfach zu warten, bis sich sozusagen das Problem von selber löst, aus den Augen aus dem Sinn. Deswegen finden wir oft sehr alten Müll, Dosen zum Beispiel, die es schon seit Jahrzehnten nicht mehr gibt."






