Auch die Kirche wurde nicht verschont: Nach Unwettern wird in Lungötz und Eben aufgeräumt
Starkregen führte am Freitagabend zu Erdrutschen und Murenabgängen. Betroffen von den Hochwassereinsätzen waren zahlreiche Gemeinden. In Lungötz und Eben sind die Feuerwehren auch am Samstag noch gefordert. Die Hilfsbereitschaft vor Ort ist groß.
BILD: SN/FREIWILLIGE FEUERWEHR
In Lungötz müssen noch Keller ausgeschaufelt werden – auch jener der Kirche.
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Schwere Unwetter führten in Lungötz zu Überschwemmungen.
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Schwere Unwetter führten in Lungötz zu Überschwemmungen.
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Schwere Unwetter führten in Lungötz zu Überschwemmungen.
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Schwere Unwetter führten in Lungötz zu Überschwemmungen.
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In Lungötz müssen noch Keller ausgeschaufelt werden – auch jener der Kirche.
Die Nacht war für viele in Lungötz kurz: Am Freitagabend wurden mehrere Ortsteile nach Starkregen und Murenabgängen überflutet. "Innerhalb einer halben Stunde sind sämtliche Gräben übergegangen und haben so die Katastrophe herbeigeführt", sagt Einsatzleiter Erwin Rettenbacher. Durch diese Verklausungen seien die Bäche über die Ufer getreten und wurden zu reißenden Wassermassen, die viele Häuser überschwemmten. Aufgrund der Schwere des Unwetters wurden auch die Feuerwehren Annaberg, St. Martin a. T. und Abtenau, sowie das Einsatzleitfahrzeug des Tennengaus und Einsatzkräfte aus Adnet alarmiert.
Wichtig sei, dass keine Menschen zu Schaden gekommen seien. "Aber es ist zu massiven Schäden gekommen", sagt Rettenbacher. Bei rund zehn Häusern wurden die Keller unter Wasser gesetzt. Auch die Lungötzer Kirche und eine Halle des Industriebetriebs Kaindl sind betroffen. Den ganzen Tag lang werden noch mehr als 80 Einsatzkräfte damit beschäftigt sein, die Folgen des Unwetters zu beseitigen. Auch aus der Zivilgesellschaft sei die Hilfe groß, sagt Rettenbacher am Samstag.
BILD: SN/FREIWILLIGEFEUERWEHRANNABERG
Innerhalb einer halben Stunde sind sämtliche Gräben übergegangen¦Erwin Rettenbacher¦Einsatzleiter
Bürgermeister doppelt gefordert: Ersthelfer bei Unfall, dann Unwettereinsatz
Eine solche intensive Starkregenzelle habe er noch nie erlebt. "Lungötz hat es extrem getroffen. Aus Rinnsalen wurden in wenigen Minuten Flüsse. Dass so viele Stellen auf einmal überflutet wurden, an das kann sich hier keiner erinnern." Auch er lobt die Nachbarschaftshilfe: "Es kommen Leute, die nicht betroffen sind und fragen, wie sie helfen können. Private Baggerfahrer kamen, ohne dass wir sie aktiviert hätten, und halfen dabei, die Gräben auszubaggern. Was da gestern und heute in puncto Hilfsbereitschaft passiert ist, das macht fast sprachlos. Wir sind sehr dankbar."
"Das Wasser stand bis unter die Decke"
"Das Wasser ist im Keller der Kirche bis unter die Decke gestanden", sagt Pater Virgil Steindlmüller. Er lobt die Arbeit der Feuerwehren: "Sie hat in der Nacht schon Unglaubliches geleistet, ausgepumpt und sauber gemacht."
Aktuell gehe der "Kampf gegen den Schlamm" weiter, sagt Steindlmüller, der am Samstag bereits wieder vor Ort war - bevor er zu einer Taufe eilte. "Es gibt eine irrsinnige Hilfsbereitschaft im Ort. Auch aus den Nachbargemeinden kommen Leute. Da helfen alle zusammen", sagt er. Am Ende sei die Kirche wohl noch glimpflich davongekommen. "Im Keller haben wir nur Blumenvasen, einen Rasenmäher und solche Sachen gelagert. Da ist der Schaden hoffentlich nicht allzu groß." Manche Wohnhäuser im Ort hätte es da weit schlimmer erwischt.
"Es gibt eine irrsinnige Hilfsbereitschaft im Ort"
Auch Eben wurde von dem weiter ziehenden Unwetter stark getroffen. Es gab mehrere Hochwassereinsätze im Bereich Gasthofberg. Eine Mure verstopfte weitere Gräben, die Wassermengen überschwemmten mehrere Keller, die B99 und ein Firmengelände.
Zwischenzeitlich waren die Gerlos Straße (B165) und die Pass Gschütt Straße (B166) wegen Vermurungen gesperrt. Am längsten dauerten die Aufräumarbeiten auf der Katschberg Straße (B99) im Bereich Hüttau in Richtung der sogenannten Kreuzbergmaut in Bischofshofen. Zudem waren die Einsatzkräfte mit dem Auspumpen von Kellern beschäftigt.
Die Aufräumarbeiten nach den schweren Regenfällen dauerten bis in die Nachtstunden an und wurden auch in Eben bereits im Morgengrauen wieder aufgenommen. Insgesamt waren aufgrund des Unwetters laut Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) 17 Feuerwehren bei 60 Einsätzen mit 360 Kräften vor Ort.