Baumgartners Beschreibung der dramatischen Minuten
"Ich bin von einer stehenden in eine liegende Position übergegangen", beschrieb Baumgartner dann den freien Fall. "Dann hat es plötzlich angefangen zu drehen. Da hab' ich mir gedacht, ah, jetzt geht es los." Nach ein paar Umdrehungen habe das Trudeln aufgehört. Da habe er sich gedacht, dass wieder alles ok sei. "Doch dann drehte es sich in die andere Richtung und es ist immer schneller geworden." In der Rotation versuchte er mit Veränderung seiner Armposition das Trudeln zu stoppen. Doch in der Phase sei die Luft so dünn, dass Bewegungen ganz wenig Auswirkungen hätten. Für den Notfall hatte er einen Gravitationsmesser am Handgelenk, der nach einer gewissen Zeit und bei einer bestimmten Gravitationskraft einen Stabilisierungsschirm ausgelöst hätte, der das Überleben sichert. In dieser rotierenden Position durchbrach er dann die Schallmauer. Schlussendlich gelang es ihm, das Flat Spinning zu stoppen und sicher auf der Erde zu landen.
Drei Weltrekorde brachte ihm der Stratosphärensprung ein
Die Federation Aeronautique Internationale (FAI) erkannte mit dem Sprung drei Weltrekorde an. Baumgartner erreichte demnach die Maximalgeschwindigkeit von Mach 1,25 oder exakt 1.357,6 Stundenkilometern, absolvierte den höchsten Absprung von 38.969,40 Metern und den längsten freien Fall mit einer Länge von 36.402,6 Metern. Der Salzburger schaffte es damit auch ins neue Guinnessbuch der Rekorde. Den Höhenrekord durchbrach zwei Jahre später Alan Eustace, der aus 41.419 Metern sprang. Damals arbeitete ein Teil von Baumgartners Team auch mit Eustace zusammen. Ob so ein Rekordbruch schmerze? "Überhaupt nicht, wir hatten ja Kontakt miteinander", sagte Baumgartner. "Wir haben unseren Teil beigetragen." Die Daten, die durch den Stratos-Sprung gesammelt wurden, wurden seinen Worten ja nicht geheim gehalten.
Auf die Frage vor drei Jahren, ob der Salzburger einen solchen Stratosphärensprung noch einmal machen würde, kam "ein klares Nein. Ich habe alles, was ich erreichen wollte, mit diesem Sprung, erreicht".
Zum Nachschauen: Die Dokumentation "Space Jump - ein Sprung, der Geschichte schrieb" auf Servus TV aus dem Jahr 2022