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Sturm über Salzburg: Obus-Lenkerin verletzt, Stromausfälle, Lokalbahnstrecken beschädigt

Der Sturm ist seit Donnerstagabend über das Bundesland gezogen. Die Feuerwehren waren in der Stadt und im Flachgau bis ein Uhr Früh im Dauereinsatz. Einen Großeinsatz gab es beim Europark. Der Obus-Verkehr war lahmgelegt. In tausenden Haushalten fiel die Stromversorgung aus.

In Thalgau stürzte ein Baum auf die Russenstraße und blockierte die Fahrbahn.
In Thalgau stürzte ein Baum auf die Russenstraße und blockierte die Fahrbahn.
Ein Pkw-Lenker übersah einen weiteren Baum und kollidierte frontal mit diesem.
Ein Pkw-Lenker übersah einen weiteren Baum und kollidierte frontal mit diesem.
In Thalgau stürzte ein Baum auf die Russenstraße und blockierte die Fahrbahn.
In Thalgau stürzte ein Baum auf die Russenstraße und blockierte die Fahrbahn.
Auch im Innviertel richtete der Sturm enorme Schäden an.
Auch im Innviertel richtete der Sturm enorme Schäden an.

Am späten Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag forderte das aufgezogene Sturmtief die Feuerwehren im Bundesland Salzburg. Im gesamten Bundesland waren 640 Feuerwehrleute zwischen 21.00 Uhr und 01.00 im Einsatz, überwiegend wegen umgestürzter Bäume und abgestürzter Dach- oder Fassadenteile.

Die meisten Einsätze gab es laut Angaben der Feuerwehr im Flachgau und in der Stadt Salzburg. Besonders oft mussten die Einsatzkräfte von St. Georgen über Seekirchen, Plainfeld und Fuschl ausrücken. Insgesamt wurden im Flachgau bislang 117 Einsätze vermerkt.

Tausende Haushalte ohne Strom

Der Sturm führte in mehreren Gemeinden zu Stromausfällen. Laut Angaben der Salzburg AG waren bis zu 5500 Haushalte im Flachgau, aber auch im Pinzgau zeitweise ohne Elektrizitätsversorgung. Techniker der Salzburg Netz GmbH arbeiteten noch in den Nachtstunden mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Stromversorgung. Bereits um fünf Uhr in der Früh waren nur mehr 800 Haushalte ohne Strom. Aufgrund der aktuellen Wetterprognosen hat die Salzburg Netz GmbH die Bereitschaft bis einschließlich Sonntag erhöht.

Gaisbergrundweg bis auf weiteres gesperrt

Wie Gaisberg-Koordinator Florian Kreibich am Freitag mitteilte, musste der Gaisbergrundweg wegen Sturmschäden bis auf weiteres gesperrt werden: "Einige Bäume sind schon umgestürzt. Solange das Sturmtief andauert, darf man die beliebte Wanderroute aus Sicherheitsgründen nicht betreten. Ich bitte zum eigenen Schutz dafür um Verständnis."

Auch in Plainfeld gab es Einsätze

Obus-Verkehr war lahmgelegt

Ein Großeinsatz ereignete sich in Taxham beim Europark in Salzburg, als ein Baum auf einen Obus stürzte. Die 55-jährige Buslenkerin wurde nach ersten Angaben leicht verletzt, Fahrgäste im Bus kamen laut Angaben der Polizei nicht zu Schaden. Es entstand erheblicher Sachschaden am Obus sowie an den Oberleitungen. Gegen 23.00 Uhr musste der gesamte Obus-Verkehr in Salzburg eingestellt werden.

Lokalbahn beschädigt

In Bürmoos musste die Lokalbahn aufgrund umgestürzter Bäume und Leitungsschäden evakuiert werden, von den Fahrgästen wurde niemand verletzt. Derzeit ist die Strecke der S1 zwischen Lamprechtshausen und Bergheim sowie die S10 zwischen St. Pantaleon und Bürmoos gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

Stau durch umgestürzte Bäume

Umgestürzte Bäume sorgten Freitagfrüh für erheblichen Stau auf der Tauernautobahn (A10), wie der ÖAMTC der APA mitteilte. In Fahrtrichtung Villach stürzten mehrere Fichten auf die rechte Fahrbahn bei Kilometer 4, die nun weggeräumt werden müssten, so eine Sprecherin. Es kam zu erheblichem Rückstau, der bis zur Westautobahn (A1) reichte.

Flüge annulliert und nach Linz umgeleitet

Vom starken Wind war auch der Flugverkehr betroffen. Zwei aus Hamburg bzw. Düsseldorf kommende Maschinen wurden am Abend wegen der starken Seitenwinde am Flughafen Salzburg nach Linz umgeleitet. Dabei handelte es sich um Flugverbindungen der Eurowings, die um 19.55 Uhr (aus Hamburg kommend) bzw. um 20.30 Uhr (aus Düsseldorf kommend) in Salzburg landen hätten sollen. Zwei weitere Verbindungen - der Flug von Turkish Airlines aus Istanbul (Planankunft 18.40 Uhr) und die Spätverbindung der Lufthansa aus Frankfurt (Planankunft 22.55 Uhr) wurden gestrichen, sagte Airport-Sprecher Alexander Klaus zur APA.

Wetterwarnung bleibt aufrecht

Die Wetterwarnung des Katastrophenschutz des Landes bleibt auch am Freitag und Samstag noch aufrecht. Es werden weiter Sturm, Schnee und Regen erwartet. Menschen sollten Wälder und Parkanlagen meiden und auf Ski- und Schneeschuhtouren abseits der gesicherten Pisten verzichten und im Straßenverkehr ihre Fahrweise den Verhältnissen anpassen.