Das massive Exponat sticht dem Besucher gleich am Museumseingang ins Auge: Die mehrere Hundert Kilogramm schwere Fischplatte ist die größte unversehrt erhaltene ihrer Art. Das rund 220 Millionen Jahre alte Stück enthält über 100 Schmelzschuppenfische. Zwei Jahre lang wurde die Platte in Frankfurt präpariert, jetzt ist sie zurück bei ihrem Finder Gerhard Wolf. Stolz ist der passionierte Hobby-Paläontologe auch auf ein seltenes, 24 Kilogramm schweres Gold-Erzstück aus dem Gasteiner Tal, das er kürzlich erstanden hat. Schülergruppen, die er immer wieder bei sich zu Gast hat, finden auch an den UV-Licht-Lampen Gefallen, die Mineralien und Fossilien fluoreszieren lassen.
In den 60 Jahren, seit Wolf im Alter von acht Jahren mit dem "Fossilien-Virus" infiziert wurde, haben sich Tausende Fundstücke angesammelt. Der Platz in seinem Privatmuseum an der Römerbrücke im Grenzgebiet zwischen Bad Vigaun und Kuchl wird bereits knapp. Im nächsten Jahr will er deshalb einen Teil seiner Privatgemächer im oberen Teil des Gebäudes ebenfalls den Fossilien widmen.
Seine Funde sind mittlerweile in Museen von Mainz über München bis nach Wien ausgestellt. In der Region findet man seine Exponate unter anderem im Haus der Natur und auf der Burg Golling.
Exkursionen zu den Fundstellen im Tennengau bietet Wolf - wenn überhaupt - nur selten und in kleinem Rahmen an. "Die Fundstellen gehören geschützt, außerdem braucht es die Genehmigung der Grundeigentümer."
Dass Menschen mit ihren Funden vor seiner Haustür stehen, ist für den Hobby-Paläontolgen bereits zur Gewohnheit geworden. Während sich die meisten der mitgebrachten Steine als wertlos erweisen, sind aber auch immer wieder Zufallstreffer dabei. So weiß Wolf von einer Nachbarin zu berichten, die in der Taugl Saurierzähne entdeckte. "Also lieber zuerst einmal mitnehmen und anschauen lassen", so Wolf. "Wegschmeißen kann man es dann immer noch."
Der Eintritt in Wolfs Fossilien- und Mineralienmuseum ist frei. Eine telefonische Voranmeldung (0 62 45/713 25) wird empfohlen.