Noch werden an und in den 96 Ständen des Salzburger Christkindlmarkts die letzten Handgriffe erledigt, Waren eingeräumt und Preisschilder befestigt. Am Donnerstag ist es dann so weit: Mit der Illuminierung des Christbaums am Residenzplatz um 18.30 Uhr wird der Christkindlmarkt offiziell eröffnet.
Neu unter den Ausstellern sind heuer Johann Linsberger aus Plainfeld, der österreichische Biolavendelprodukte anbietet, Imker Michael Meinhart aus Henndorf, der eine Honig- und Lebkuchenhütte betreibt, sowie Andreas Aschauer aus Berchtesgaden, der in seiner Weihnachtsbäckerei Demeter- und Bio-Backprodukte verkauft.
Am Mozartplatz kann man auf 470 Quadratmetern eislaufen
Der Eislaufplatz am Mozartplatz mit der 470 Quadratmeter großen Eisfläche sowie der daneben stehende Imbiss- und Getränkestand werden erstmals vom Verein Christkindlmarkt geführt. Rund 150.000 Euro habe man in den Eislaufplatz investiert, erklärt Obmann Wolfgang Haider.

Zu den Aufbau- und Betriebskosten - der Energiebedarf betrage pro Stunde 34 Kilowatt - kommen noch die Miete für den 600 Quadratmeter großen Schwerlastboden sowie der Kaufpreis für 300 Paar neue Eislaufschuhe sowie rund 30 Helme hinzu. "Wir haben bereits 45 Anmeldungen von Schulklassen", sagt Haider. Für sie ist die Benützung der Eisfläche kostenlos. Der reguläre Eintritt für Erwachsene beträgt 5,50 Euro, für Kinder 3 Euro.
Glühwein kostet zwischen 3,80 und 4,50 Euro
Für Glühwein muss man am Salzburger Christkindlmarkt heuer zwischen 3,80 Euro und 4,50 Euro hinlegen. Auch bei Punsch, der bis zu 5 Euro kostet, variieren die Preise. Das sei im Vergleich zum Vorjahr eine moderate Preiserhöhung, sagt Wolfgang Haider. "Bei uns hat er letztes Jahr auch schon 4,50 Euro gekostet", sagt die Betreiberin eines Imbissstandes. Das Pfand für die Häferl wurde einheitlich von 3 Euro auf 4 Euro angehoben.
Kein Pfand, aber dafür einheitliche Punsch- und Glühweinpreise gibt es in den drei Orten des Wolfgangseeadvents, der ab Freitag geöffnet hat: Dort kosten die Heißgetränke, darunter auch Glühmost, heuer inklusive Häferl überall 5,20 Euro, die Nachfüllung gibt es dann an jedem beliebigen Stand in Strobl, St. Gilgen oder St. Wolfgang um 4 Euro. Zuletzt (2019) waren es 4,80 Euro bzw. 3,80 Euro. "Jede neunte Hütte darf eine Punschhütte sein", erklärt Gudrun Peter, die Betreiberin des Hotels Weißes Rössl und Hauptorganisatorin des Advents in St. Wolfgang. Eine der sechs Punschhütten im Ort betreibt sie selbst. Eine eigene Punsch-Pipeline führt vom Hotel unterirdisch direkt zur Hütte.
In Hellbrunn, wo der Adventzauber ebenfalls am Donnerstag eröffnet, kostet der von der Gastronomie Gassner verkaufte Glühwein 4,50 Euro - das Pfand für die Tasse beträgt 2 Euro. Am Adventmarkt des Stiftskulinariums St. Peter kosten Glühwein, Glühmost und Orangenpunsch 4,90 Euro - 30 Cent mehr als im Vorjahr. Beim Sternadvent am Sternbräuareal sind es 4,10 Euro. In Hallein gilt beim Adventzauber auf dem Bayrhamerplatz für Glühwein ein einheitlicher Preis von vier Euro. Eröffnet wird am Freitag.
Auch die Christbäume werden teurer
Etwas mehr als im Vorjahr werden heuer bei vielen Produzenten die Christbäume kosten. "Wir müssen den Preis anpassen, weil nicht nur die Löhne gestiegen sind, sondern auch die Energie- und Logistikkosten", sagt Christbaumzüchter und -händler Matthias Stolberg-Stolberg. Der Jungunternehmer verkauft in der Stadt Salzburg seit dem Vorjahr Christbäume, die er auf drei Plantagen in Niederösterreich und Oberösterreich produziert. Sein Unternehmen heißt Projekt Tanne. "Allein die Transportkosten haben sich vervierfacht", sagt Stolberg-Stolberg. Pro Baum verlangt er heuer um zehn Prozent mehr. Eine zwei Meter hohe Tanne in Premiumqualität kostet 58 Euro, eine Tanne zweiter Wahl ist um 40 Euro zu haben. "Ich möchte ein Bewusstsein dafür schaffen, dass in Österreich produzierte Christbäume keine tote Materie sind, sondern ein mit viel Aufwand gepflegter und produzierter lebender Organismus."
10 bis 12 Jahre muss ein Christbaum wachsen
Auch der Lungauer Christbaumbauer Armin Petzlberger vom Schwabhof in St. Margarethen sieht sich gezwungen, die Preise anzuheben. Petzlberger verkauft die bei Vollmond geschlägerten Tannen alljährlich am Hofer-Parkplatz in Tamsweg und vor dem Möbelhaus Leiner in der Stadt Salzburg. 25 Euro verlangt er heuer pro Laufmeter, im Vorjahr waren es 22 Euro und vor fünf Jahren 20 Euro. Das Image des Christbaums werde durch Billigware, die oft aus dem Ausland komme, kaputt gemacht, beklagt Petzlberger. Kunden würden oft mit Lockangeboten geködert. "In der Werbung heißt es dann, dass Bäume ab acht Euro erhältlich sind, für einen großen Baum bezahlen die Leute dann letztlich aber 70 bis 80 Euro." Es brauche viel Zeit, Mühe und Fleiß, um Christbäume aufzuziehen.
Das bestätigt Produzent Peter Stürzer aus Nußdorf. "Es dauert zehn bis zwölf Jahre, bis ein zwei Meter hoher, schön gewachsener Christbaum geerntet werden kann."

Die Fläche um die Jungpflanzen müsse regelmäßig gemäht und die Bäume fachgerecht von Hand geschnitten werden. Eine zwei Meter hohe Tanne wird bei Stürzer rund 50 Euro kosten, im Vorjahr waren es 48 Euro.
Im Bundesland braucht es rund 150.000 Christbäume
Im Bundesland würden pro Jahr rund 150.000 Christbäume benötigt, rund ein Drittel stamme aus Salzburger Produktion, betont Gottfried Schatteiner, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Salzburger Christbaumproduzenten mit acht Mitgliedern. Das bedeute jedoch nicht, dass die restlichen zwei Drittel aus dem Ausland kämen. "Ein großer Teil wird in Niederösterreich produziert." Arge-Obmann Klaus Egger aus Göming belässt die Preise gleich. "Mir ist am wichtigsten, dass die Kunden weiterhin kommen." Die steilste Plantage der Arge-Bauern hat Pfandlingbauer Josef Ammerer aus Großarl. Er verlangt für den Laufmeter heuer 22 statt 20 Euro. "Dafür habe ich in den vergangenen fünf Jahren nicht erhöht."