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Tierpfleger im Haus der Natur: Wo Fische spucken und Muränen ihre scharfen Zähne zeigen

Er bezeichnet sich selbst als Freak. Der 35-jährige Samuel Gnida ist zwischen Reptilien und Fischen quasi zu Hause. Der gelernte Koch macht im Haus der Natur die Lehre zum Tierpfleger.

Eine Klapperschlange posiert neben Samuel Gnida.  Bilder: bayerl
Eine Klapperschlange posiert neben Samuel Gnida.  Bilder: bayerl
Eine Putzergarnele
Eine Putzergarnele

Im Hotel Sacher lernte der gebürtige Oberndorfer Samuel Gnida die Kunst des Kochens, nach etlichen Jahren im Ausland (Schottland, Irland, Frankreich, Schweden) zog es ihn allerdings zurück nach Salzburg. "Ich hatte in erster Linie gesundheitliche Probleme und brauchte eine Pause", sagt er. Unterstützung bekam er vom BBRZ, dem Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrum. So war bald die Lehrstelle im Haus der Natur Salzburg gefunden, denn Samuel Gnida hatte immer schon eine besondere Liebe zu Fischen.

Er spuckt Wasser: Der Kofferfisch.
Er spuckt Wasser: Der Kofferfisch.

Von den Fischen zur Aquaristik

"Im Kinderzimmer standen sieben Aquarien, mein erster Fisch war der kleine, gelbe Labidochromis, und als Jugendlicher begann ich damit, Fische zu züchten." Mit der Zeit vertiefte er sein Wissen in Sachen Aquaristik - ein Fachgebiet, das er eigentlich sehr gerne studiert hätte. Nun ist er bei den Schlangen und Molchen, den Korallen und Anemonen zu Hause. Jede dieser Tiergattungen hat ihre Eigenheiten und spezielle Anforderungen, die er als Tierpfleger kennen und berücksichtigen muss.

Fütterungen finden zu bestimmten Zeiten und unterschiedlich oft statt. "Die kleinen Fische bekommen sogar mehrmals täglich etwas zu fressen, während größere Exemplare nur einmal täglich gefüttert werden." Das Haus der Natur hat nun eine moderne Amphibien- und Reptilienanlage. Es wurde darauf geachtet, die angelegten Lebensräume den realen Bedingungen möglichst genau nachzuempfinden.

Neugestaltung der Reptilienabteilung

Samuel Gnida hat die monatelange Umgestaltung genau mitverfolgt. "Hinter allen Terrarien wurden Kühl- und Wärmeleitungen verlegt. Es war alles in allem ein großer Aufwand, aber auch sehr interessant. Die Tiere haben jetzt viel mehr Platz." Eine Besonderheit: Alle eingesetzten Bewuchspflanzen sind echt. Das freut den Lehrling, der Mitglied im Bonsaiclub Salzburg ist und sich auch beim Bepflanzen verwirklichen konnte. "Auch für das Erdreich wird auf eine spezielle Zusammensetzung geachtet."

Imposant: Drachenmuräne
Imposant: Drachenmuräne

Auch Korallen werden hier gezüchtet

Zum Artenschutz trägt das Haus der Natur bei, indem es in Österreich selten gewordene Amphibien wie Bergmolch, Feuersalamander oder Unke nachzüchtet. "Amphibien atmen über die Haut, man soll sie nach Möglichkeit nicht in die Hand nehmen, sonst trocknen sie aus", sagt der Fachmann. Komplett neu sind für den 35-Jährigen die Meerwasserbewohner, zum Beispiel die Welt der Korallen, aber er lernt gern Neues.

Beste Freunde
Beste Freunde

Mit dem Oktopus auf Du und Du

Überhaupt fühlt er sich zwischen den Süß- und Salzwasseraquarien, wo er momentan zuständig ist, sehr wohl. Mit dem Oktopus hat er vier Wochen lang trainiert, um ihn an seine Hand zu gewöhnen. Das neugierige Tier kommt inzwischen gerne angeschwommen und begrüßt seinen Futterspender. Zum Mahl wird frische Auster serviert, von Samuel Gnida an einer Ecke geöffnet, die restliche Schale knackt der Krake selbst auf. Wenn er im Herbst die Lehrabschlussprüfung in der Tasche hat, kann Samuel hier weiterarbeiten. "Das Haus der Natur ist wirklich der schönste und beste Arbeitsplatz, den ich mir vorstellen kann."

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