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Österreich-Rundfahrt: Show auf dem Gaisberg, aber kein Glockner

Spektakuläre Bilder verspricht die Etappe der Tour of Austria in Salzburg Mitte Juli. Die Planungen sind schon weit gediehen.

Tourziel Salzburg: 2016 wurde auf dem Rudolfskai gesprintet.
Tourziel Salzburg: 2016 wurde auf dem Rudolfskai gesprintet.

Seit der Weltmeisterschaft 2006 ist der Radsport im Land Salzburg nicht mehr so im Blickpunkt gestanden wie es am 10. und 11. Juli 2025 der Fall sein wird. Dann gastiert die Tour of Austria (früher Österreichrundfahrt) mit gleich zwei Etappen im Bundesland. "Es wird einen Schwerpunkt in Salzburg geben", sagt Tour-Chef Thomas Pupp. Die "Salzburger Nachrichten" kennen den Streckenverlauf der Flachgau-Etappe. Die Vorbereitungen sind im Gegensatz zu den übrigen Abschnitten der Tour schon weit gediehen.

Glockneretappe fällt aus

Zunächst rollt die Rundfahrt auf der 2. Etappe am 10. Juli nach St. Johann-Alpendorf, bereits seit vielen Jahren ein Fixpunkt der Tour. Der Verlauf bis dort hin ist noch offen. Möglicherweise werden davor noch weitere Orte im Pongau angesteuert. Eine Glockneretappe steht laut Thomas Pupp heuer definitiv nicht auf dem Programm. Dem Vernehmen nach spielte abgesehen von logistischen Gründen bei dieser Entscheidung auch eine Rolle, dass nach dem tödlichen Unfall des Norwegers Andre Drege 2024 ein Schatten auf einer Etappe auf einer Glocknerbefahrung gelegen wäre. 2026 soll das Dach der Tour wieder befahren werden.

Interaktive Übersichtskarte

Zum Start der 3. Etappe in Hellbrunn erfolgt ein Transfer. Salzburgs Radsport-Verbandspräsident Thomas Hödlmoser, eine der treibenden Kräfte hinter der Offensive, hat auch wesentlich an der Gestaltung der Streckenführung für die 3. Etappe der Tour am 11. Juli (siehe Grafik) gearbeitet. "Es wird für die Fahrer und für die Zuschauer ein tolles Erlebnis werden", sagt Hödlmoser.

Er hat eine bergige Runde mit etlichen ambitionierten Anstiegen kreiert. Nach dem Start vor dem Schloss Hellbrunn geht es via Hallein, Wiestal und Strubklamm hinauf nach Faistenau und über den kurzen, aber knackigen Anstieg am Perfalleck nach Fuschl.

Nach Thalgau, Plainfeld und Ebenau wartet erst die wahre Herausforderung: Zwei Mal geht es über Vorderfager und Oberwinkl bis zur Einmündung der Gaisbergstraße aufwärts, danach den Berg hinunter nach Guggenthal und erneut über Ebenau auf die Klettertour. Beim dritten Mal wird schließlich das Ziel auf der Gaisbergspitze erklommen.

"Diese Route wird sicher viele tolle Bilder liefern", freut sich Hödlmoser auf Aufnahmen aus der wildromantischen Strubklamm oder Luftbilder des Pelotons beim Fuschlsee und am Gaisberg.

Beim Koordinationstermin vor Weihnachten herrschte große Einigkeit bei den Beteiligten aus Politik, Sport, Behörden und Einsatzorganisationen. Landessportreferent Martin Zauner (FPÖ) steht ebenso hinter dem Tour-Projekt wie Salzburgs Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). Land und Stadt teilen sich die Kosten. "Die Verkehrsplanung wird herausfordernd", ist man sich im Büro Zauner bewusst. Ob es eine durchgehende Sperre der Wolfgangsee-Bundesstraße gibt oder zwischen den Runden geöffnet wird, sei noch offen. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer von Feuerwehren und vom Radsportverband werden bei den Sperren helfen.

Vizebürgermeister und Gaisberg-Koordinator Florian Kreibich sieht die Etappe als "eine tolle Sache. Das setzt die Geschichte des Gaisbergs als Sportberg fort." Er muss aber auch noch zwischen vielen Playern am Berg vermitteln. So ist just am Renntag in einem der Gasthäuser eine große Hochzeit geplant. Zusätzliche Albus-Busse sollen die Fans auf den Berg bringen, ehe die Straßen gesperrt werden. Kreibich, der schon länger je zwei autofreie Tage auf dem Gaisberg forciert, kann sich außerdem ein Publikums-Radfahren im Rahmenprogramm der Etappe vorstellen - Ähnliches gibt es auf manchen Etappen der Tour de France.