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Autodiebstahl nach Fußballspiel in Plainfeld - Verdächtiger kickte zuvor im Reserveteam

Der Jubel über den knappen 3:2-Sieg im Landesliga-Kellerderby gegen Altenmarkt endete am Samstag für einen jungen Plainfeld-Spieler abrupt. Kurz nach Spielende bemerkte der Kicker, dass während der Partie sein Auto gestohlen wurde. Der Verdächtige meldete sich unterdessen auf TikTok.

Turbulenter Ausklang in Plainfeld (Symbolbild).
Turbulenter Ausklang in Plainfeld (Symbolbild).

Das Salzburger Fußball-Unterhaus ist durchaus reich an kuriosen Vorfällen. Dass ein Kicker einem Spieler des gegnerischen Vereins während dessen Partie ein Fahrzeug stiehlt, dürfte jedoch noch nie vorgekommen sein. Jedenfalls gab es eine Diebstahlsanzeige, die Polizei ermittelte.

Was war geschehen rund um das Duell der Nachzügler in der 1. Landesliga zwischen Plainfeld gegen Altenmarkt?

Er wollte nicht auf die Kollegen warten

Dieses Match wurde am Samstag um 16 Uhr angepfiffen, zuvor war jenes der Reserveteams angesetzt gewesen. Weil er nach diesem Spiel nicht auf seine Altenmarkter Kollegen, mit denen er nach Plainfeld gereist war, warten wollte, holte sich ein 19-jähriger Bosnier laut Polizeibericht einen Autoschlüssel aus der Plainfeld-Kabine und düste mit dem entwendeten Gefährt wieder zurück in den Pongau. Einen Tag später fand die Polizei das Auto auf einer Raststätte in Radstadt, der mutmaßliche Täter befand sich noch beim Auto und war bei der Vernehmung geständig.

Dem Beschuldigten könnte die Tat teuer zu stehen kommen: Für Fahrzeugdiebstahl gibt es einen Strafrahmen von sechs Monaten bis drei Jahren Haft. Der 19-Jährige soll darüber hinaus keinen gültigen Führschein besitzen.

"Er hat keinen Spielerpass bei uns, aber ab sofort lebenslängliches Sportplatzverbot. "
Christopher Kiedl
Sektionsleiter UFC Altenmarkt

Altenmarkts Sektionsleiter Christopher Kiedl sagte jedenfalls: "Ich bin schockiert. Meines Wissens nach hat er zuletzt zwei Mal mittrainiert, er hat keinen Spielerpass bei uns." Und weiter: "Bei uns hat er ab sofort lebenslanges Sportplatzverbot."

Die ursprüngliche Annahme Kiedls, dass der mutmaßliche Autodieb nur als Zuschauer in Plainfeld war, stellte sich nach näheren Recherchen als unzutreffend falsch heraus. Der Bosnier lief im Reservematch unter einem anderen Spielerpass auf. "Ich habe mittlerweile mitbekommen, dass bei unserer Aufstellung etwas nicht gepasst hat und auch den Verband informiert. Dass der spätere Dieb angeblich eingesetzt wurde, habe ich aber nicht gewusst", sagte Kiedl.

Nachdem das Auto (VW Golf 7) am Sonntag ohne Schäden wieder dem Besitzer übergeben worden war, konnte auch der bestohlene Plainfeld-Kicker etwas durchatmen. "Wichtig ist, dass das Auto wieder da ist, vor allem weil es nicht mir, sondern meinem Vater gehört", erzählte der Landesliga-Kicker im Gespräch mit den SN.

Beschuldigter auf TikTok: "Muss in Knast"

Der Jubel über den zweiten Saisonsieg verhallte beim Flachgauer schnell: "Zuerst dachte ich, dass meine Mutter mit dem Auto weggefahren ist. Als ich bemerkt habe, dass das Auto gestohlen wurde, war ich schockiert. Wir haben nicht mehr damit gerechnet, dass wir das Auto jemals wieder sehen. Während mein Vater dem Täter nicht böse ist, bin ich schon noch immer sauer."

Der mutmaßliche Autodieb hat in dem bei Jugendlichen beliebten Videoportal TikTok über die Tat gesprochen und die Vermutung geäußert, dafür "in den Knast" zu müssen.

Für den 19-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung.

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