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Unsere Skigebiete wachsen weiter

Neue Lifte, neue Anlagen - die Seilbahner im Pongau investieren kräftig weiter.

Siegfried Plöbst, der technische Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen, vor der Hochbrandbahn, einem wichtigen Teil des Zukunftskonzeptes.  

Bei Angaben von Zahlen zu Investitionen oder Umsätzen ist Arthur Moser, neu in der Geschäftsführung von Snow Space Salzburg, zurückhaltend. Erst vor Kurzem meldeten Salzburger Medien Summen für neue Investitionen. Fakt ist, dass Snow Space Salzburg im kommenden Jahr einen Neubau der "Flying Mozart" plant. Die neue Zehner-Gondelbahn ist drei Kilometer lang und soll die mehr als 20 Jahre alte Seilbahn auf das Grießenkar ersetzen. "Derzeit laufen noch die behördlichen Genehmigungen", so Arthur Moser, "und alles ist noch im Planungs- bzw. Behördenverfahren. Die neue Flying Mozart soll in der Wintersaison 2020/21 eröffnet werden. Die Vorlaufzeit und Planungsphase ist groß und unser Technikerteam derzeit sehr gefordert, damit das Projekt realisiert werden kann. Dazu kommen zeitgleiche Verhandlungen für den Ausbau einer neuen Zehner-Gondel-Verbindungsbahn Wagrain - Kleinarl. Deshalb möchte ich auch keine Investitionssummen nennen. Die Mannschaft arbeitet mit Hochdruck und das Projekt nimmt erst in den kommenden Monaten konkrete Formen an."

Auch für die Sommermonate seien kleinere Investitionen geplant, so Moser: "Es gibt ein neues Umbauprojekt für den Bikepark in Wagrain, der ja auch mit der ,Flying Mozart' zusammenhängt. Hier wollen wir eine breitere Masse, vom Hobbybiker bis zum Profi und auch Familien, ansprechen."

Im letzten Jahr wurde auch die Sonntagskogelbahn Richtung Alpendorf erneuert, "es passieren laufend Verbesserungen in Komfort, schnellere Beförderung und Beschneiung und wir planen diese auch für die Zukunft", betont der Geschäftsführer.

Aber auch die kleineren Skigebiete, die wie Filzmoos und Eben auch zu den Flachauer Bergbahnen gehören, sollen eine klare, neue Positionierung bekommen: "Es wird hier aber definitiv keine Neuerschließungen geben. Aber wir werden den Status quo verbessern und diese als Familienskigebiete weiterführen und gut positionieren."

In Filzmoos führe man derzeit noch Gespräche mit den anderen Miteigentümern und Gesellschaftern, "auch mit Gemeinde und Tourismusverband. Im Rahmen der Möglichkeiten sollen sich die Bergbahnen im Ort weiterentwickeln." Derzeit werde geprüft, wie lange etwa noch Konzessionen laufen, "aber man muss natürlich auch auf das Gesamtpaket schauen, auf Auslastungszahlen und Rahmenbedingungen wie Betten- bzw. Tagesgäste etc. Es gibt aber ein klares Bekenntnis zur Weiterführung ."

Eine Neupositionierung
auch im Großarltal

Eine wintertouristische Neupositionierung für die nächsten Jahrzehnte planen auch die Großarler Bergbahnen: Das "Urskigebiet" in der Roslehenalm bzw. im sogenannten Bergland soll neu erschlossen werden. Bis in die 70er-Jahre ging dort noch ein Lift hinauf und sogar Pisten sind noch vorhanden: "Im Gratbereich zwischen den beiden Tälern Großarltal und Dorfgastein soll an der dem Schuhflicker vorgelagerten Erhebung, dem sogenannten Kieserl, die zentrale Drehscheibe eines zweiten Skigebietzusammenschlusses erfolgen", sagt der kaufmännische Geschäftsführer der Bergbahnen Großarl, Josef Gruber. Er teilt sich die Geschäftsführung in Großarl mit Siegfried Plöbst, der seit 2018 Nachfolger von Peter Hettegger ist. Auch in Großarl laufen teilweise noch Behördenverfahren, "ein baldiger Abschluss zeichnet sich ab", so Plöbst. "Für die Großarler Seite wird intensiv am seilbahntechnischen Detailkonzept gearbeitet. Für Dorfgastein dauert dies aufgrund anderer wichtiger Investitionsverpflichtungen noch."

Zu der Frage, ob ein Skigebiet dauernd investieren müsse, meint Gruber: " Unser Tourismus lebt von Innovation. Während sich im Großarltal in den letzten drei Jahrzehnten die Gästezahl auf den Pisten verdoppelt hat - die Nächtigungen stiegen sogar um 140 Prozent -, blieb die Zunahme der Pistenfläche bei uns im überschaubaren Bereich. Das Platzangebot für den einzelnen Kunden hat sich damit verringert. Der Qualitätsanspruch kann durch die Skigebietserweiterung wiedehergestellt werden."

Ein wichtiger Schwerpunkt liege aber auch auf den alternativen Angeboten für Sommer und Winter, denn das Angebot ziele nicht zwingend auf Skifahrer ab. Der Gast möchte seinen Tag am Berg verbringen, das ist Fakt. Josef Gruber: "Die österreichische Seilbahnwirtschaft nimmt am Weltmarkt Platz zwei ein. Ein wichtiger Grund dafür ist die starke Investitionsbereitschaft in neue Qualität - und hier müssen wir mitziehen."

Österreichweit einzigartige Beteiligung der Bevölkerung

50 Mio. Euro sind allein für die Investitionen auf der Großarler Seite veranschlagt. Bereits in der Vergangenheit zeigte die Bevölkerung mehrfach, dass man im Tal für Investitionen zusammensteht. Die Anteilshalter kommen vorwiegend aus dem Großarltal. "Es dürfte österreichweit einzigartig sein, dass die Aufbringung des hohen Eigenkapitalanteils im Ausmaß von 15 Mio. Euro wahrscheinlich wieder gelingt."


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