Bereits am 9. Juli war ein 15-jähriger dänischer Urlauber bei einer selektiven Alpintour im Bereich des 3066 Meter hohen Großen Grießkogels, Gemeindegebiet Kaprun, infolge eines Schneefeld-Abrutsches verletzt worden. Die damalige Tour war von dem Burschen über ein Reiseunternehmen gebucht und dann von einem 25-jährigen Guide geführt worden.
Guide ohne erforderliche Bergführerausbildung
Bei den anschließenden Ermittlungen zum Unfallgeschehen durch die Alpinpolizei Zell am See erhärtete sich der Verdacht, dass der 25-jährige dänische Guide für die selektive Tour im alpinen Gelände gar nicht über die dafür erforderliche Qualifikation, nämlich eine Bergführerausbildung, verfügt.
Das Unternehmen, das laut Polizeisprecherin Karin Temel im Ausland sitzt, bot demnach auch Klettersteig-Touren mit - vermeintlich - ausgebildeten Guides an; tatsächlich besitzen diese ebenfalls nicht die erforderliche Ausbildung.
Anbieterfirma sitzt im Ausland
Die im Ausland sitzende Anbieterfirma wird wegen des Verdachts des Betruges (sogenanntes "Schwarzführen") bei der Staatsanwaltschaft angezeigt - ebenso wie der 45-jährige Pinzgauer Geschäftsführer des Anbieters sowie der 25-jährige dänische Guide wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung.
Einst gab es Betrugsermittlungen im Zusammenhang mit Skikursen
Laut Polizeisprecherin Temel sei ihr ein gleich gelagerter Fall von mutmaßlichem Betrug im Zusammenhang mit dem gewerblichen Anbieten von alpinen Touren (Klettertouren) in Salzburg nicht bekannt.
Vor etlichen Jahren gab es allerdings Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Anbieten von Skikursen durch ausländische Skischulen mit nicht entsprechend ausgebildeten Skilehrern.



