Die Schutzhütte befindet sich im Eigentum der Bergwacht Ramsau (Bayern) und ist der einzige Witterungsschutz auf der Watzmannüberschreitung zwischen Watzmannhaus und Wimbachgrieshütte. Doch auch am Berg gibt es Vandalismus und Müll, was zu großen Problemen führte.
Bergsteiger ließen die Tür offen stehen
Türen und Fenster wurden aufgebrochen, Müll und Fäkalien hinterlassen und die Bausubstanz durch Lagerfeuer beschädigt. Nachdem Bergsteiger die Eingangstür im Frühjahr 2024 offen stehen ließen, drangen über einen längeren Zeitraum große Schneemengen ein, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern der Bergwacht aufwendig entfernt werden mussten. Die Folge: Feuchte, Schimmel und Schäden an der Bausubstanz.
In der Schutzhütte lagern Bergwacht und Nationalparkverwaltung wichtige Einsatzausrüstung für Rettungseinsätze und Steigsicherungsarbeiten, die regelmäßig benötigt wird und im Einsatzfall Leben retten kann.
Sanierungen von Infrastruktur sind im Hochgebirge sehr aufwendig, zeit- und kostenintensiv und aufgrund der exponierten Lage meist nicht kurzfristig möglich. Nationalparkverwaltung und Bergwacht appellieren daher gemeinsam an ein rücksichtsvolles Verhalten aller Watzmannbegeher, also ihren Müll wieder mit ins Tal zu nehmen und mit der hochalpinen Infrastruktur schonend umzugehen.
Ohnehin verbotene Übernachtungen sind künftig nicht mehr möglich
Der größere Vorraum der Schutzhütte bleibt künftig verschlossen. Wer in eine alpine Notsituation gerät, findet vor Ort am Hocheck auch weiterhin Schutz: in einem durchgehend geöffneten, aber deutlich kleineren Raum, der sich in Zukunft für ohnehin illegale Übernachtungen nicht mehr eignet. Für Extremsituationen ist vorgesorgt: Sollten künftig mehrere Bergsteiger zeitgleich am Hocheck in eine alpine Notsituation geraten, erhalten sie über Notruf die Möglichkeit, die Tür zum größeren Schutzraum zu öffnen. Darüber wird eine Beschilderung vor Ort mehrsprachig informieren. Bergwacht und Nationalpark bitten um Verständnis für die dringend erforderlichen Maßnahmen, damit die Hütte am Hocheck auch weiterhin ihre ursprüngliche Funktion erfüllen kann: überlebenswichtiges Material zu lagern sowie Bergsteigerinnen und Bergsteigern in Not Schutz zu bieten.
Bei den erforderlichen Umbauarbeiten unterstützt die Nationalparkverwaltung die ehrenamtlichen Ramsauer Bergretter personell und finanziell.