Es ist ein Eingriff, der oft gelingt, aber nicht immer. Oft haben Männer nach einer Durchtrennung des Samenstrangs aus Gründen der Verhütung (Vasektomie) den Wunsch, dies wieder rückgängig zu machen. Am Salzburger Uniklinikum wurde nun für diese Vaso-Vasostomie ein Roboter eingesetzt - laut Landeskliniken eine Weltpremiere.
Vasektomie rückgängig zu machen erfordert großes mikrochirurgisches Können
Bei dem Eingriff arbeite man an besonders kleinen Gefäßen, sagt Mund- und Kieferchirurg Simon Enzinger. "Die Herausforderung ist, dass die Samenstränge im Inneren einen Durchmesser von nur einem halben Millimeter haben, sie aber von einer relativ dicken Muskelschicht umgeben sind. Hier ist mikrochirurgisches Können gefragt", sagt der Mediziner. Die Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie hat den Roboter, der für mikrochirurgische Eingriffe eingesetzt wird, bereits seit dem Vorjahr in Betrieb. In diesem Fall wurde die Operation in Zusammenarbeit mit der Urologie durchgeführt.
Eingriff gelingt nicht immer
Der Patient ist Anfang 40 und hatte die Vasektomie vor 13 Jahren durchführen lassen. Nun sei er in einer neuen Beziehung und wolle wieder Kinder haben. Bei einer Nachuntersuchung wurde laut SALK bei ihm ein normales Spermiogramm festgestellt, der Mann ist also wieder zeugungsfähig. Nach so einem Eingriff keine Selbstverständlichkeit, sagt Urologe Peter Törzsök. "Oft hängt der Misserfolg einer Vaso-Vasostomie mit unzureichend vernähten Samensträngen zusammen." Dank des Mikroroboters könnten winzige Gefäße deutlich sicherer genäht werden. Bei der Vaso-Vasostomie handelt es sich nicht um einen medizinisch-notwendigen Eingriff. Dieser muss deshalb selbst bezahlt werden.