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Vater entführt 17-Jährigen - Bursche entkam auf Weg nach Salzburg auf Autobahn-Raststätte

Mit einem Entführungsfall hat es die Grenzpolizeiinspektion im benachbarten Piding zu tun bekommen. Opfer war ein 17-jähriger Franzose mit rumänischen Wurzeln.

Symbolbild.
Symbolbild.

Der junge Mann hatte sich laut Polizei am Freitag gegen 21 Uhr bei einem Mitarbeiter der Tank- und Rastanlage Piding-Süd gemeldet und angegeben, von seinem Vater, der sich gerade auf der Toilette befand, entführt worden zu sein.

Der Mitarbeiter reagierte vorbildlich und informierte umgehend die Polizei. Noch vor dem Eintreffen der ersten Streifenfahrzeuge hatte der 54-jährige Vater die Tankstelle verlassen und sich mit seinem Pkw in Richtung Österreich entfernt.
Unter Leitung der Bayerischen Landespolizei wurden Fahndungsmaßnahmen auch in Österreich initiiert. Der 17-jährige wurde währenddessen durch die Grenzpolizei Piding in Obhut genommen und dessen erziehungsberechtigte Mutter in Frankreich verständigt.

Diese erklärte, dass ihr Ex-Mann zunächst einen genehmigten Tagesausflug mit dem Jungen nach Kehl (Baden-Württemberg) an der Grenze zu Straßburg (Frankreich) gemacht habe, dann aber entschieden habe, den Burschen nicht nach Hause, sondern nach Rumänien zu verbringen. Der 17-Jährige nutzte anschließend die erste Rast des Vaters, um auf seine Notlage aufmerksam zu machen.

Während sich die Mutter auf den Weg nach Deutschland machte, wurden die Fahndungsmaßnahmen der Einsatzkräfte belohnt. Der Vater wurde fahrend auf der A8 gesichtet und durch mehrere Streifenfahrzeuge an der Tank- und Rastanlage Hochfelln angehalten und festgenommen - offenbar hatte er kehrtgemacht.

Die genauen Beweggründe der Tat sowie die Hintergründe des laufenden Sorgerechtsstreits sind nun Inhalt der polizeilichen Ermittlungen.

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