Den Mittwoch, 3. Oktober, dürften sich staugeplagte Salzburger im Kalender bereits dick angestrichen haben. Am Tag der Deutschen Einheit werden auch heuer wieder Tausende Besucher aus Bayern erwartet, die den Feiertag für einen Salzburg-Ausflug nutzen. Das prognostizierte Schlechtwetter könnte die Situation auf den Straßen noch verschärfen.
Düstere Erinnerungen an das Jahr 2016 drängen sich auf, als der innerstädtische Verkehr über Stunden praktisch zum Erliegen kam. Auch für die öffentlichen Busse gab es damals kaum ein Durchkommen. Die Politik war sich danach einig, dass es einen Schulterschluss zwischen Land, Stadt und Umlandgemeinden brauchen wird, um die Verkehrsmisere zu lösen.
Zwei im Vorjahr verlängerte Obuslinien und zwei zusätzliche Busspuren später steht mit dem deutschen Feiertag die nächste Belastungsprobe ins Haus: "Kann übel werden", meint Stadtrat Johann Padutsch über den kommenden Mittwoch - auch wegen der Wettervorhersage. Er rechnet vor allem am Nachmittag mit Staus - dann, wenn auch die Parkgaragen voll sind. Padutsch hofft, dass die im Sommer 2016 installierten "Pförtner-Ampeln" (wurden statt der umstrittenen "Schlechtwetter-Sperre" für Touristen installiert) die Stadt vor einem Verkehrschaos bewahren. Diese lassen ab einem gewissen Verkehrsaufkommen nur noch eine bestimmte Zahl an Fahrzeugen ins Zentrum. Theoretisch könnte die Stadt auch per Verordnung ein Einfahrtsverbot für auswärtige Fahrzeuge verordnen, sagt der Verkehrsstadtrat. Darin sehe er aber keinen Sinn, da nicht an allen Einfahrtsstraßen in die Stadt Park-and-Ride-Plätze vorhanden seien.
Dass sich ein Verkehrskollaps wie 2016 wiederholen könnte, glaubt zumindest der oberste Verkehrspolizist im Bundesland nicht. "Vor zwei Jahren haben wir die Tunnelbaustelle in Liefering gehabt. Da ist alles Mögliche zusammengekommen. Deshalb erwarten wir das heuer nicht", meint Friedrich Schmidhuber. Sehr wohl rechnet er mit einem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen rund um die Autobahnauf- und -abfahrten bei den großen Einkaufszentren Europark und Outlet Center beim Airport sowie auf dem Weg in die Innenstadt. "Das werden die Hotspots sein", meint Schmidhuber.
Inga Horny, Geschäftsführerin des Altstadtverbands, sieht dem Mittwoch gelassen entgegen. Für die Kaufleute in der Innenstadt sei der 3. Oktober "ein wichtiger Tag", der vergleichbar mit der Hauptsaison im August sei - auch wenn sich die ständigen Grenzkontrollen bei der Rückfahrt nach Deutschland negativ auswirkten. Dass es in Salzburg angesichts der kurzzeitigen "Reisewelle" aus Bayern zu gröberen Verzögerungen im Verkehr kommen könnte, sei "wie jedes Jahr" zu erwarten. "Da müssen wir auch die Kuh im Stall lassen. Staus wird es immer wieder einmal geben", meint Horny.



