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Verkehrstote im Bundesland Salzburg: Der Flachgau führt die Liste an

Erst im März kam es im Flachgau wieder zu einem tödlichen Unfall. Der Bezirk weist laut VCÖ die meisten Verkehrstoten in Salzburg auf. Österreichweit liegt er auf Platz zwei.

Ein Verkehrsunfall auf der B156 bei Anthering fordert am 26. März 2021 drei Todesopfer. Zwei Personen wurden aus einem Pkw geschleudert, ein drittes Opfer musste mittels Bergeschere aus dem Wrack geborgen werden. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der drei Verunfallten feststellen.
Ein Verkehrsunfall auf der B156 bei Anthering fordert am 26. März 2021 drei Todesopfer. Zwei Personen wurden aus einem Pkw geschleudert, ein drittes Opfer musste mittels Bergeschere aus dem Wrack geborgen werden. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der drei Verunfallten feststellen.

In Österreichs 102 Bezirken und 14 Statutarstädten verloren in den vergangenen fünf Jahren 2016 Menschen ihr Leben wegen eines Verkehrsunfalls. Eine Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass allein in fünfzehn Bezirken ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle passierte.

Die höchste Anzahl an Todesopfern im Straßenverkehr weist der Bezirk Baden in Niederösterreich auf, wo in den Jahren 2016 bis 2020 insgesamt 52 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, informiert der VCÖ. Hoch war die Opferzahl auch in den Bezirken Liezen und Salzburg-Umgebung mit jeweils 49 Verkehrstoten. Im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich starben 46 Menschen im Straßenverkehr, in den Bezirken Braunau und Zell am See jeweils 39 Menschen.

Null Verkehrstote nur in zwei Bezirken

Für die vergangenen fünf Jahre haben das Ziel "null Verkehrstote" nur die beiden Wiener Bezirke Mariahilf und Hietzing erreicht. Mit Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet und Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen kann die Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden, betont der VCÖ. Darüber hinaus sind verstärkte Maßnahmen gegen Schnellfahren sowie Handy am Steuer nötig.

WHO fordert Tempo 30 statt 50

"Das Unfallrisiko ist auf Österreichs Straßen nach wie vor viel zu hoch. In der Vergangenheit wurden zwar viele Maßnahmen gesetzt, die im Fall eines Unfalls die Verletzungsschwere reduzieren, aber zu wenige Maßnahmen, die überhaupt den Unfall vermeiden", sagt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. "Zu unfallvermeidenden Maßnahmen zählen unter anderem eine sichere Infrastruktur für das Gehen und Radfahren, der verstärkte Einsatz von Anrufsammeltaxis und Discobussen in den Regionen sowie niedrigere Tempolimits."

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat diese Woche die Einführung von Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet gefordert. Der VCÖ unterstützt diese Forderung. Tempo 30 statt 50 reduziere den Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) und damit die Zahl der Unfälle. "Ein Pkw, der bei Tempo 30 einen Anhalteweg von elf Metern hat, hat bei Tempo 50 einen Anhalteweg von 24 Metern. Nach elf Metern hat das Auto noch eine Geschwindigkeit von 49 km/h." Werde ein Fußgänger mit diesem Tempo angefahren, sei das Risiko schwerster oder gar tödlicher Verletzungen sehr hoch.

Für die Reduktion der schweren Verkehrsunfälle in den Regionen sei zudem Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen eine wichtige Maßnahme, sagt der VCÖ. Ein Sicherheitsrisiko in den Regionen sind zudem fehlende sichere Geh- und Radverbindungen zwischen Siedlungen und dem nächstgelegenen Ortsgebiet. "In den vergangenen Jahren ist es deshalb immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen gekommen. Diese Unfälle sind durch baulich getrennte Geh- und Radwege vermeidbar", betont der VCÖ.