Wie bereits berichtet ist der Iraker seit dem 2. Jänner, an dem er den Ermittlungen zufolge sein Auto verkaufen wollte, unauffindbar. Dem Vernehmen nach wurde der gebrauchte, schwarze BMW X6 des Irakers am 2. Jänner kurz vor Mitternacht im Salzburger Stadtteil Liefering stadteinwärts fahrend geblitzt. Auf der Aufnahme aus der Radarbox sind zwei Personen zu sehen, Näheres ist wegen der schlechten Fotoqualität nicht zu erkennen. Die Ermittler gehen von einer Bluttat an dem Autobesitzer durch die Kaufinteressenten aus. Eine Leiche wurde aber bisher noch nicht gefunden.
Die beiden in U-Haft sitzenden Beschuldigten sind Ungarn
Kürzlich wurde nun ein zweiter Beschuldigter festgenommen, wie Erster Staatsanwalt Marcus Neher, stv. Sprecher der Salzburger Anklagebehörde, am Dienstag mitteilte. "Es handelt sich dabei um den 19-jährigen Halbbruder des bereits seit vier Wochen in U-Haft sitzenden 25-jährigen Erstbeschuldigten. Auch über ihn wurde die U-Haft verhängt - wegen dringenden Verdachts des schweren Raubes mit Todesfolge als Mittäter", so Neher.
Beide Beschuldigte sind laut Neher Ungarn, die zuletzt in der Stadt Salzburg lebten: "Die beiden haben dann zu Jahresbeginn ihre gemeinsame Wohnung aufgegeben. Das war für die Vermieterin überraschend." Der 19-Jährige, der bereits mit Europäischem Haftbefehl gesucht worden war, habe sich dann am 14. Februar bei der Polizeiinspektion Alpenstraße gestellt. Am 15. Februar wurde auch über ihn U-Haft verhängt. Im Gegensatz zum unbescholtenen Erstbeschuldigten und älteren Halbbruder ist der Zweitbeschuldigte in Ungarn mehrfach vorbestraft - wegen Körperverletzung, Diebstahls, Sachbeschädigung und Nötigung.

Vom vermissten, mutmaßlich ermordeten Iraker fehlt weiter jede Spur
Vom mutmaßlich getöteten Iraker fehlt nach wie vor jede Spur. Sein Handy soll in der Nacht auf den 3. Jänner in den Bereichen Untersberg/Großgmain, Nußdorf und nahe Maria Plain eingeloggt gewesen sein.
Fragen werfen auch zwei Blumenkisten auf, die der Iraker kurz vor seinem Verschwinden bzw. vor der mutmaßlichen Bluttat an ihm gekauft hat. Laut seiner Lebensgefährtin habe der Iraker ihr kurz zuvor noch versichert, dass er Blumenkisten besorge und mit nach Hause bringe. Möglicherweise, so habe der nun Vermisste zu seiner Freundin gemeint, könne ihn dabei der Autokäufer chauffieren.
Blutspuren vom Opfer im Kofferraum gefunden
StA-Sprecher Neher zufolge bestreiten beide Beschuldigte den Vorwurf, den Iraker beraubt und dabei getötet zu haben. Bemerkenswert jedoch, so Neher: "Es gibt auffällige Widersprüche in den Aussagen der beiden. Während etwa der ältere Erstbeschuldigte sagt, sein zweitbeschuldigter Halbbruder sei bei der Übergabe von Auto und Kaufpreis dabei gewesen, bestreitet dieser das."
Fakt ist, dass im BMW X6, den der Iraker verkaufen wollte, Blutspuren gesichert wurden. Wobei "im Kofferraum sichergestellte, nicht großflächige Blutspuren dem Opfer bzw. dem Vermissten zugeordnet werden können", so Neher.