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Von der Knödelakademie zum "multi"

Klaus Mittendorfer führte die Privatschule in ein neues Zeitalter. Jetzt wechselt er in den Ruhestand.

Weltliche und geistliche Vertreter bedankten sich bei Hofrat Klaus Mittendorfer für seinen Einsatz. Rektor Raimund Sagmeister überreichte den Rupert-und-Virgil-Orden in Gold an Mittendorfer.
Weltliche und geistliche Vertreter bedankten sich bei Hofrat Klaus Mittendorfer für seinen Einsatz. Rektor Raimund Sagmeister überreichte den Rupert-und-Virgil-Orden in Gold an Mittendorfer.

Es brauchte damals ein neues Konzept für die Haushaltungsschule in St. Margarethen. Die damalige Schulleiterin Elisabeth Binggl und Johann Weilharter formten einen Aufbaulehrgang, den Klaus Mittendorfer als Direktor ab 1998 perfektionierte und dauerhaft auf Schiene brachte: Aus einem Konzept wurden heute rückblickend viele. Ständig auf der Suche nach neuen Schultypen erkannte Klaus Mittendorfer mit seinen Visionen laufend frühzeitig den Bedarf an schulischer Ausbildung. Er arbeitete verstärkt mit den Lungauer Bürgermeistern. 1998 hat die Erzdiözese Salzburg die Schulträgerschaft übernommen. Die Computerfirma Apple gewann Mittendorfer gleich zu Beginn als Sponsor. Durch die Zusammenarbeit mit dem Kolpingwerk wurden 2001 und 2002 zwei Kolpinghäuser gebaut und mit dem Internat auch externen Schülern die Möglichkeit zum Besuch der Schule gegeben.

Heute lauten die Schlagworte vital, medial und sozial. Letzte Errungenschaft: Der neue Pflegezweig, wo Mittendorfer erneut mehrere Jahre nicht locker ließ, um eine erfolgreiche Umsetzung, natürlich als Pilot, zu erreichen. "Es brauchte viel Hartnäckigkeit, Ausdauer und Glauben an die Sache - letztlich ist es zum Glück gelungen", sagt Klaus Mittendorfer im LN-Gespräch.

Als neue Schulleiterin setzte sich Edith Pirkner aus St. Georgen am Kreischberg durch. Die 44-Jährige ist Quereinsteigerin als Pädagogin. Nach der Matura an der HAK Tamsweg folgten zwei Fachhochschulstudien an der FH Kufstein - Internationale Wirtschaft und Management sowie Krisen- und Sanierungsmanagement. In Innsbruck hat sie später als Bankangestellte gearbeitet. "Ich wollte, dass meine Kinder am Land aufwachsen, daher folgte der Schritt zurück in meine Heimat."

2019 hat sie begonnen wirtschaftliche Fächer am "multi" zu unterrichten. Im letzten Schuljahr war sie an der LFS Tamsweg tätig. Jetzt ist sie neue "multi"-Direktorin. Berufsbegleitend studiert sie an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien: "Die Herausforderungen sind groß. Wir befinden uns inmitten eines demografischen Wandels. Wie schon in den letzten Jahrzehnten entwickeln wir laufend Schultypen, die in der Gesellschaft dringend benötigt werden." Als nächste Vision steht die räumliche Erweiterung auf der Agenda. "Wir benötigen Fachräumlichkeiten und zeitgemäße Ausstattung für unsere drei Schwerpunkte."

Ende Oktober wurde Klaus Mittendorfer gebührend verabschiedet. In der Schule bereiteten ihm Schüler und Lehrer einen herzlichen Abschied. Im Gasthof Metzgerstub'n überreichte ihm der Rektor des Amts für Schule und Bildung der Erzdiözese Salzburg, Raimund Sagmeister, den Rupert-und-Virgil-Orden in Gold: "Lieber Klaus, dich zeichnet ein Lehrercharisma mit kreativer Denkweise aus: Dialogfähigkeit, Kreativität, Offenheit für Innovationen, Kenntnis anderer Schulsysteme, Fachkenntnis in Wirtschaftspädagogik, Kooperationsfähigkeit und ein positiver Bezug zur Kirche." Im "multi" werden 178 Schülerinnen und Schüler von 43 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.

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