Auch abseits der Salzach wird in vielen Flüssen im Pongau gearbeitet. Entlang derc Großarler Ache und der Gasteiner Ache werden momentan große Hochwasserschutzprojekte umgesetzt. "Diese umfassen aber auch längere Aufweitungsmaßnahmen und damit ökologische Verbesserungen", erklärt Johannes Steinkellner, Projektentwickler im Referat Wasserbau beim Land Salzburg. In Gastein werde aktuell an einer Aufweitung in Gallwies und am Rückhaltebecken im Bereich des Badesees gearbeitet. In Großarl läuft die Aufweitung beim Liftparkplatz. "Anschließend werden lineare Schutzmaßnahmen in Form von Mauern und Dämmen am Rande des Überschwemmungsgebiets zum Schutz der dahinter liegenden Gebäude errichtet", schildert Steinkellner.
Enns-Renaturierung könnte erweitert werden
Auch im Ennspongau gibt es Planungen für Projekte entlang der Enns und der Taurach. Die Ziele des Wasserbaus in diesem Bereich wurden im Rahmen eines Konzepts zu Gewässerentwicklung und Risikomanagement (GE-RM) festgelegt, aus dem in Folge entsprechende Maßnahmen abgeleitet wurden. Eine Pilotmaßnahme, die bereits umgesetzt wurde, war die Renaturierung der Enns auf Höhe des Mandlinger Moores. Der Fluss hat dort auf einer Länge von rund 550 Metern zwei Schleifen zurückbekommen, die dem ursprünglichen Verlauf in diesem Bereich entsprechen.
1980 war die Enns hier begradigt worden, um landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen. Steinkellner sieht in dem Projekt ein Beispiel, wie künftig die Erreichung eines zumindest guten ökologischen Zustandes in den Gewässern - wie in den EU-Richtlinien vorgesehen - in den Fokus gerückt werden kann. "Aktuell gibt es Überlegungen, die Renaturierungsmaßnahmen bei Mandling, die von der Bevölkerung gut angenommen werden, bis zur Landesgrenze fortzusetzen", sagt er. Dazu gebe es bereits erste positive Gespräche mit der Gemeinde und den Grundbesitzern. In Radstadt würden zudem aktuell Planungen zu Hochwasserschutzprojekten "im Bereich der Moosackersiedlung sowie beim Damm Moosallee" laufen.
Ökologie und Hochwasserschutz
Ganz generell werde in ganz Salzburg versucht, "Flüssen wieder einen natürlicheren Charakter zu verleihen und mehr Platz zu geben". Dadurch werde einerseits "mehr Retentionsraum für den passiven Hochwasserschutz" geschaffen - also Flächen, die beim Ansteigen der Pegel zuerst geflutet werden, ohne gravierende Schäden zu verursachen. "Andererseits können wir so auch ökologische Verbesserungen für die Gewässer erzielen", betont Steinkellner abschließend.