Der Biber gestaltet seit Millionen von Jahren die Landschaft und trägt zur Artenvielfalt bei. Seine Fähigkeit, Wasser zu stauen, Feuchtgebiete zu schaffen und so dem Klimawandel entgegenzuwirken, ist sehr wertvoll. Und wo sich die Natur quasi "von selbst" renaturiert, sollte der Mensch auch nicht eingreifen. Es liegt aber auf der Hand, dass Landwirte über überflutete Wiesen und gefällte Bäume wenig erfreut sind. Die Bäuerinnen und Bauern dürfen hier nicht verteufelt werden. Denn sie sind es, die mit ihrer Arbeit unsere Kulturlandschaft pflegen und erhalten. Somit müssen auch ihre Sorgen ernst genommen werden - genau wie die Bedeutung des Bibers für den Naturschutz ernst zu nehmen ist. Die Spannungen erinnern an die Debatte um den Wolf, auch wenn sie weniger konfliktgeladen ist. Der Wolf griff Nutztiere an, der Biber verändert durch seine Bauten Landschaften - zwar im positiven, jedoch mit unerwünschten Folgen. Beides sind Wildtiere, deren Rückkehr Konflikte mit sich bringt. Doch Fakt ist: Wir brauchen sowohl Biber als auch Landwirtschaft, um das Ökosystem zu stabilisieren und die Kulturlandschaft zu erhalten. Der Biberumzug nach Portugal zeigt, dass durchdachte Lösungen und Kompromisse gefragt sind. Dann wird der Biber auch in der modernen Agrarwirtschaft seinen Platz finden.
Wenn der Biber staut und der Landwirt schaut

BILD: SN/SW/ LAND SALZBURG
