Es scheint eine unendliche Geschichte, die zwischen den Wirtschaftstreibenden, dem Tourismusverband und der Gemeinde einerseits sowie den Besitzern der Bergbahnen-Gesellschaft andererseits aufkocht.
Die Flachauer Bergbahnen sind in Filzmoos Mehrheitseigentümer. Deren Geschäftsführer Ernst Brandstätter setzte sich immer wieder für Projekte in der Tourismusgemeinde ein.
Bürgermeister Johann Sulzberger stellt die Frage: "Was soll er tun, wenn die Besitzer kein Geld bereitstellen. Der Großberg-Sessellift vor über 20 Jahren war die letzte größere Investition in unser Skigebiet. Wir werden immer wieder vertröstet."
Die Filzmooser versuchten vor Jahren vergeblich, sich mit Eigenmitteln aus den Verträgen freizukaufen. Es kam nicht genug Kapital zusammen.
Mit dem Zusammenschluss der Bergbahnen-Gesellschaften St. Johann, Wagrain und eben Flachau keimte dank des finanzkräftigen Raiffeisenverbandes Hoffnung auf. Der Bürgermeister, mittlerweile etwas enttäuscht: "Es geht nichts weiter. Wir verlangen eine klare Aussprache, wann wirklich etwas passiert. Sonst rutscht unser Ort immer weiter ab. Solche Beispiele, wo irgendwann dann das Land oder andere Geldgeber einspringen müssen, kennen wir zur Genüge."
Im "PN"-Gespräch erwähnt der Langzeitbürgermeister Beispiele, wo Wirtschaftstreibende im Pinzgau Banken drohten, ihren treuen Finanzpartner zu wechseln.
Sulzberger: "Uns sind die Hände gebunden. Es liegen konkrete Konzepte vor. Mit zehn Millionen Euro wäre viel erreicht - wenn ich allein an die alten Schlepplifte im Bereich Neuberg-Moosalm denke. Aber es wird immer weiter bei den Großen investiert. Das kann es nicht sein."
Für die Belebung des Rossbrands in Sachen Sommertourismus liegt ein Konzept der Bergbahnen-Gesellschaft vor.
Gemeinde und Tourismusverband würden am beliebten Aussichtsberg mit der Papageno-Bahn kräftig mitfinanzieren. Auch hier fühlt sich Sulzberger im Regen stehen gelassen: "Ich habe das befürchtet."
Snow-Space-Geschäftsführer Ernst Brandstätter fasste auf "PN"-Anfrage zusammen: "Wir haben Filzmoos einst mit 13 Millionen Euro Schulden übernommen und ich hab das Unternehmen saniert. Wir sind heute schuldenfrei und können für nächstes Jahr rund 1,8 Millionen Euro zur intensiveren Rossbrand-Beschneiung investierten. Gegen meine früheren Arbeitgeber habe ich als Geschäftsführer erreicht, dass Neuberg nicht zugesperrt wird. Die neuen Eigentümer sind mit strukturellen Maßnahmen beschäftigt, die auch zu einer eigenen Geschäftsführung für kleinere Gebiete führen kann. Basis von Investitionen ist aber immer die Wertschöpfung, die aus dem Unternehmen erzielt werden kann."
Raiffeisen ist durch die Flachauer Bergbahnen 53-Prozent-Eigentümer in Filzmoos und kann ohne Einstimmigkeit mit seinen Partnern (u. a. Bergbahnen Zauchensee und Private) nichts bewegen. Raiffeisen-Vorstand und Finanzdirektor Andreas Derndorfer: "Die Filzmooser Anlagen sind uns als Familien- und Kinderskigebiet neben unseren großen Skizentren durchaus wichtig. Deshalb haben wir den Familientarif durchgesetzt und investieren in Schneeanlagen."