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Wie aus einer Freundschaft eine Chorreise nach Kuba wird

Chorleiter hatte die Chorgemeinschaft Leopoldskron-Moos im Lauf der Jahre bereits einige. Zu Mario el Fakih, der von 2013 bis 2016 den Chor leitete und der mittlerweile Chordirektor beim Stadttheater Bremerhaven ist, haben die Mitglieder eine besondere Beziehung entwickelt.

Aus der Chorgemeinschaft Leopoldskron-Moos hat sich der „Cuba Projekt-Chor“ gebildet, wo sie immer noch mit ihrem früheren Chorleiter proben. Privat finanzieren die Mitglieder ihre Reise nach Kuba heuer im Oktober, wo sie mit ihm auftreten werden.  
Aus der Chorgemeinschaft Leopoldskron-Moos hat sich der „Cuba Projekt-Chor“ gebildet, wo sie immer noch mit ihrem früheren Chorleiter proben. Privat finanzieren die Mitglieder ihre Reise nach Kuba heuer im Oktober, wo sie mit ihm auftreten werden.  
Obfrau Birgit Lindner und Chormitglied Edith Kastenhuber
Obfrau Birgit Lindner und Chormitglied Edith Kastenhuber

Etwa alle drei Jahre musste sich früher die Chorgemeinschaft Leopoldskron-Moos auf die Suche nach einem neuen Chorleiter begeben, weil dieser das Studium abschloss und wegging. "Meist waren das Studierende am Mozarteum, die nach dem Studium halt nicht hier blieben. Einen guten Chorleiter zu finden ist nicht einfach", berichtet Birgit Lindner, Obfrau der Chorgemeinschaft.

Mittlerweile befinden sich die 27 aktiven Chormitglieder in besten Händen bei Anna Strauß. "Anna stammt ursprünglich aus Polen und ist nach ihrem Studium am Mozarteum geblieben. Sie leitet uns seit 2016 und ist inzwischen hier bestens verwurzelt, ist verheiratet und hat vier Kinder. Wir hoffen doch, dass sie uns noch sehr lange sehr treu bleibt."

Musikalisches Multitalent

Ihr Vorgänger war Mario el Fakih aus Kuba. Ein musikalisches Multitalent, das 2013 als erst 19-Jähriger vom Staat nach Salzburg ans Mozarteum geschickt wurde. "Er war der erste Student, dem Kuba ein Stipendium in einem ausländischen Staat finanziert hat, sonst läuft dort alles im Land und sehr kontrolliert ab." Mit 12 hatte er bereits ein Gitarrestudium abgeschlossen und begann noch ein Klavierstudium. Beim Papstbesuch in seiner Heimat gab er diesem zwei Mal ein Privatkonzert.

Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen kam er nach Salzburg und war am Anfang völlig überfordert. "Die Sprache lernte er in kürzester Zeit, aber zwei Jahre lang brauchte er, bis er zurecht kam mit der Mentalität der Salzburger, dem Wetter, wie die Uni bei uns funktioniert und ganz allgemein den Lebensumständen", erzählt Lindner.

Aufgefangen hat ihn in der Zeit die Chorgemeinschaft. "Er hat binnen kürzester Zeit unsere Herzen gewonnen durch sein gutes Gespür für Musik, sein kubanisches Temperament, seine Emotionalität und seinen ganz anderer Zugang. Das kommt beim Publikum enorm gut an", weiß Chormitglied Edith Kastenhuber. "Er kannte zuvor nur Profimusiker und -sänger, mit uns als Laienchor musste er ganz anders arbeiten. Immer wieder betont er, was er alles durch und mit uns gelernt hat und dass Salzburg seine zweite Heimat geworden ist. Wir haben ebenfalls ungemein von ihm profitiert", ergänzt Kastenhuber.

Keine Stelle in Salzburg zu finden

Nach dem Ende seines Studiums war in Salzburg keine Stelle zu finden. Nach einer Zwischenstation am Nationaltheater in Weimar landetet el Fakih schließlich in Bremerhaven, wo er nun Chordirektor beim Stadttheater ist. "Mario hat uns beim Abschied gesagt, er wolle weiter mit uns singen. So wurde der ,Cuba Projekt-Chor' aus unserer Chorgemeinschaft geboren.

Hochkarätig bestztes Chorkonzert für die Kuba-Reise am 10. Juni

Er nimmt nun einmal pro Monat je Strecke elf Stunden Zugfahrt in Kauf, um weiter mit uns zu proben. Vom 17. bis 29. Oktober reisen wir in seine Heimat und werden dort auch auftreten", freuen sich alle Beteiligten.

Zuvor tritt der Projekt-Chor aber noch bei uns auf: am 10. Juni, 19 Uhr, in der Bachschmiede Wals, gemeinsam mit den Musikern von "Dialog 3". Dort gibt es auch ihre neue CD zu kaufen.

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