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21 Wildbienenarten gezählt: Blühendes Dach wurde im Bergheimer Gewerbegebiet zur Bienenweide

Die Lagerhaus-Zentrale in Bergheim besitzt das größte blühende Dach im Bundesland. Damit wurde ein naturnaher Lebensraum für heimische Pflanzen- und Insektenarten geschaffen.

Das blühende Dach der Raiffeisen-Lagerhaus-Salzburg-Zentrale in Bergheim wird als Futterquelle von Bestäubern sehr gut angenommen – und das im Gewerbegebiet.
Das blühende Dach der Raiffeisen-Lagerhaus-Salzburg-Zentrale in Bergheim wird als Futterquelle von Bestäubern sehr gut angenommen – und das im Gewerbegebiet.

Mit einer Gesamtfläche von 6660 Quadratmetern wurde auf dem Dach der Lagerhaus-Zentrale von Raiffeisen in Bergheim 2023 das bislang größte Biodiversitätsdach des Bundeslandes realisiert.

"Mit dem blühenden Dach der Zentrale setzen die Salzburger Lagerhäuser ein starkes Zeichen für ökologische Verantwortung im Gewerbebereich. Die Verbindung von technischer Dachnutzung mit einem dauerhaften Naturraum ist ein zukunftsweisendes Beispiel für nachhaltiges Bauen im urban-gewerblichen Raum", sagt Wolfgang Schröcker, der zuständige Geschäftsführer der Raiffeisen Lagerhaus Salzburg GmbH (RLS).

Über 100 Quadratmeter Bruthabitate

Besonderes Augenmerk wird auf die Förderung von Bestäubern gelegt. So wurde eine Vielzahl an für Bienen wichtigen Nutzpflanzen angesät. Auch wurden über 100 Quadratmeter Bruthabitate für Wildbienen angelegt. Dazu zählen offene Sandflächen für bodennistende Arten sowie Totholz (z. B. Baumrundlinge und Wurzelstöcke) zur Förderung von Arten, die in Käferfraßgängen oder morschem Holz nisten.

Bisher wurden 21 Wildbienenarten gezählt, die das üppige Nahrungsangeobt auf der Dachfläche gerne annehmen.
Bisher wurden 21 Wildbienenarten gezählt, die das üppige Nahrungsangeobt auf der Dachfläche gerne annehmen.

"Im Sommer entwickelt sich mittlerweile auf dem Dach ein regelrechtes Blütenmeer, wobei die Blüten von den Bienen sehr gut angenommen werden. Konkret hat sich die Anzahl der Bienenarten zwischen 2023 und 2024 versiebenfacht", erklärt Stefan Dötterl, Pflanzenökologe und Universitätsprofessor an der Natur- und Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Er begleitet das Projekt mit seinem Forschungsteam rund um Jakob Seilern-Aspang.
Zählten die Forscher im Jahr 2023 auf der Dachfläche drei Arten von Bienen, waren es 2024 schon 21.

Pilotprojekt teilt Erkenntnisse mit Interessenten

Die laufende Beobachtung zielt auf die Nutzung des Dachs durch Wildbienen zur Nistplatzsuche und Nahrungsaufnahme. Die Erkenntnisse der vergangenen drei Jahre zeigen, dass zumindest die Blütenpflanzen vielen Bienen Nahrung liefern. Ob die Bienen auch die Nistangebote annehmen, muss sich erst herausstellen.

Das Forschungsprojekt der Universität Salzburg dient als Pilotprojekt, um die gewonnenen Erkenntnisse mit anderen Initiativen, die grüne Dächer planen, teilen zu können.

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