Die ehemalige Traunsteiner Vorstadt Heilig Geist ist über Jahrhunderte Heimat der Armen, Alten und (unheilbar) Kranken gewesen. Hier stand auch ein Leprosenhaus, 1431 erstmals urkundlich erwähnt.
Im Mittelalter hatten Kreuzfahrer Lepra eingeschleppt. Um die Infektionskrankheiten einzudämmen, wurden Erkrankte in Leprosenspitälern strikt separiert.
In Heilig Geist musste man eine gewisse Zeit lang für einen Platz im Leprosenhaus bezahlen, ab 1770 nahm man Erkrankte, die in der Stadt lebten und arm waren, unentgeltlich auf. Bis ins 19. Jahrhundert führten kirchliche Bruderschaften das Haus.
Als 1856 in Heilig Geist das neue Stadtkrankenhaus eröffnete, diente das Leprosenhaus nur noch als Siechen- und Armenhaus. 1960 wurde es ein städtisches Fürsorgeheim und unter die Aufsicht von zwei städtischen Beamten gestellt.
Als die Bundesstraße 304 im Jahr 1972 ausgebaut und verbreitert wurde und der Stadtteil Heilig Geist verschwand, wich auch das Leprosenhaus und wurde Geschichte.